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Eichstätter Diözesanadministrator war von Hanke-Rücktritt „total überrascht“

Dom zu Eichstätt

Der Eichstätter Diözesanadministrator Alfred Rottler, der bis zur Weihe oder Amtseinführung eines neuen Bischofs für das Bistum Eichstätt verantwortlich ist, hat erklärt, er sei vom Rücktritt von Bischof Gregor Maria Hanke OSB „total überrascht“ geworden.

Im Gespräch mit Radio Horeb sagte Rottler am Montag, Hanke habe „zwar immer anklingen lassen, dass er nicht bis 75 macht, aber dass es jetzt so plötzlich und so schnell geht, da war ich total überrascht“. Papst Leo XIV. hatte den vorzeitigen Rücktritt von Hanke zu Pfingsten angenommen.

In einem Schreiben an die Mitarbeiter seiner Diözese erklärte der 70-jährige Benediktiner, der seit 2006 Bischof von Eichstätt war, am Pfingstsonntag: „Je näher mein 70. Geburtstag rückte, desto intensiver beschäftigte ich mich mit der Frage, ob es nach über 30 Jahren Dienst in herausgehobener Verantwortung nicht an der Zeit sei, loszulassen. Über 13 Jahre war ich Abt von Plankstetten in einer spannenden und gleichermaßen fordernden Umgestaltung des Klosters. Inzwischen bin ich im 19. Jahr Bischof von Eichstätt und stehe nach Dienstjahren an dritter Stelle unter den Diözesanbischöfen der Deutschen Bischofskonferenz.“

Gleichzeitig räumte er ein: „Ich will aber auch nicht verhehlen, dass ich nach den vielen Herausforderungen, Skandalen und ungelösten Konflikten, an denen es in meiner Zeit als Bischof nicht gefehlt hat, eine innere Ermüdung spüre.“

„Doch inwieweit erweist sich unser ‚System‘ Kirche in Deutschland als geistlich fruchtbar, so dass es einen Aufbruch aus der Kraft des gelebten Evangeliums fördert und der Heiligung der Welt dient?“, fragte er zudem. Ausdrücklich verwies er auf das Schreiben von Papst Franziskus an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland aus dem Jahr 2019, das vielfach von Kritikern des Synodalen Wegs als Gegenstück zu den deutschen Reformbestrebungen beschrieben wurde, da es mit Nachdruck die Bedeutung der Evangelisierung betont.

Schließlich erklärte Hanke, wohl auch mit Blick auf den Synodalen Weg und die damit verbundenen Debatten: „In den letzten Jahren hat mich außerdem die Frage nach der geistlichen Fruchtbarkeit der Kirche in unserem Land sehr bewegt. Die katholische Kirche in Deutschland ist mit ihren Strukturen und Gremien gut durchorganisiert und verfügt über viele kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Über ihre Sozialgestalt erweist sie sich nach wie vor als einflussreich, trotz des Rückgangs an Gläubigen ist sie ein bedeutender gesellschaftlicher Player. Angesichts des Umbruchs und des Abschmelzens entwickeln wir notwendigerweise pastorale Programme und Zukunftskonzepte.“

Rottler, der gegenwärtige Eichstätter Diözesanandministrator, betonte mit Blick auf die Anforderungen an den neuen Bischof zunächst allgemeine Eigenschaften wie „fester Glaube, Frömmigkeit, Seeleneifer, Klugheit“ sowie „menschliche Tugenden wie Solidarität, Nächstenliebe“.

„Es braucht eine gewisse theologische Zusatzqualifikation“, fuhr er fort, etwa eine Promotion, „aber auch eine Zusatzqualifikation in Theologie, Kirchenrecht oder Bibelwissenschaft“.

Zudem sei in Eichstätt „ganz oft der Wunsch nach einer synodalen Arbeitsweise“ zu hören gewesen. „Auch der Wunsch, dass mit einem neuen Bischof ein Neuanfang und Neuaufbruch im Bistum geschieht, und ganz oft auch der Akzent einer missionarischen Pastoral, also einer Pastoral, die sich den Menschen von heute zuwendet und ihnen für den Glauben und Jesus Christus begeistert mit durchaus auch originellen Ansätzen.“

Hanke selbst gehörte zu den vier Diözesanbischöfen, die nach mehrfacher Ermahnung durch die zuständigen römischen Stellen aus dem deutschen Synodalen Weg ausgestiegen war.

Rottler sagte, ein neuer Bischof müsse „zunächst einmal zuhören, den Menschen, die ihm begegnen, aber vor allem natürlich den Gemeinschaften, Gruppenkreisen, Pfarreien, Gremien usw., den Pastoraltätigen, auch seinen Priestern, um einen Überblick und Einblick ins Bistum zu gewinnen. Wenn man so will, könnte das eine erste Stellschraube sein.“

Außerdem sollte ein neuer Bischof „die Menschen und vor allem auch die Verantwortlichen ins Boot bringen für einen neuen Aufbruch. Das kann man gut, glaube ich, mit einem Zug vergleichen. Der Zug braucht eine Lokomotive, sonst kann er nicht fahren. Und so ähnlich ist es auch in diesem Fall. Der Bischof müsste schon so etwas wie eine Lokomotive sein, die diesen neuen Aufbruch angeht.“

Ein neuer Bischof könnte im Frühjahr 2026 ernannt werden, spekulierte Rottler.

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