Redaktion, 30 Juli, 2025 / 9:00 AM
Die Patriarchen und andere Kirchenführer aus Jerusalem haben sich am Dienstag erneut zur Lage des einzigen verbliebenen christliche Dorfes im Westjordanland geäußert. In den letzten Wochen und Monaten hatten israelische Siedler wiederholt und verstärkt das Dorf Taybeh angegriffen.
Man bringe „unsere tiefe Besorgnis und unsere unerschütterliche Verurteilung zum Ausdruck, nachdem erneut ein gewalttätiger Angriff“ auf Taybeh verübt wurde, so die Stellungnahme der Patriarchen und Kirchenführer. „Mehrere Fahrzeuge wurden in Brand gesetzt und hasserfüllte Graffiti gesprüht – ein eindeutiger Akt der Einschüchterung, der sich gegen eine friedliche und gläubige Gemeinschaft richtet, die im Land Christi verwurzelt ist.“
Derzeit leben noch etwa 250 bis 300 Menschen in Taybeh. Viele sind in den letzten Jahren ausgewandert, um Gewalt und wirtschaftlicher Not zu entgehen. Die meisten Menschen in Taybeh leben heute vom Olivenanbau sowie von der Olivenölproduktion.
„Wir bedauern, dass die offiziellen Erklärungen der israelischen Polizei die Angelegenheit ausschließlich auf Sachschäden reduziert haben und dabei den größeren Zusammenhang systematischer Einschüchterung und Misshandlung außer Acht gelassen haben“, stellten die Patriarchen und Kirchenführer klar, darunter Kardinal Pierbattista Pizzaballa OFM, der Lateinische Patriarch von Jerusalem. „Diese Auslassungen verzerren die Wahrheit und gehen nicht auf Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht und die Menschenrechte ein, darunter das Recht auf Religionsfreiheit und den Schutz des kulturellen Erbes.“
Sie verurteilten eine „Desinformationskampagne israelischer Siedlergruppen, die als Reaktion auf die jüngsten diplomatischen Besuche in Taybeh gestartet wurde. Anstatt sich mit den schwerwiegenden Verstößen auseinanderzusetzen, versuchen diese Narrative, die Opfer zu diskreditieren und die Bedeutung der internationalen Solidarität zu schmälern. Solche Verzerrungen zielen darauf ab, die Aufmerksamkeit abzulenken und kriminelles Verhalten, das gegen internationale Normen verstößt, zu beschönigen.“
Das „vorherrschende Klima der Straflosigkeit“ untergrabe die Rechtsstaatlichkeit und gefährde das friedliche Zusammenleben im Heiligen Land: „Die mangelnde Rechenschaftspflicht bedroht nicht nur christliche Gemeinschaften, sondern schwächt auch die moralischen und rechtlichen Grundlagen, die Frieden und Gerechtigkeit für alle gewährleisten.“
Der Staat Israel sei aufgefordert, die in Taybeh agierenden Verbrecher zur Rechenschaft zu ziehen und die Bevölkerung zu schützen. Zudem müsse der Staat seine „Verpflichtungen gemäß dem Völkerrecht“ erfüllen und „die Gleichheit vor dem Gesetz“ garantieren.
Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.
Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.
Unsere Mission ist die Wahrheit. Schließen Sie sich uns an!
Ihre monatliche Spende wird unserem Team helfen, weiterhin die Wahrheit zu berichten, mit Fairness, Integrität und Treue zu Jesus Christus und seiner Kirche.
SpendenDie Besten katholischen Nachrichten - direkt in Ihren Posteingang
Abonnieren Sie unseren kostenlosen CNA Deutsch-Newsletter.