Redaktion, 07 August, 2025 / 3:00 PM
Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler hat scharfe Kritik an einer Skulptur des britischen Künstlers Mason Storm geübt, die den früheren US-Präsidenten Donald Trump gekreuzigt darstellt. Die kontroverse Darstellung mit dem Titel „Saint or Sinner“ soll ab dem 6. September in der Basler Galerie „Gleis4“ ausgestellt werden. Glettler nannte Trump selbst einen „egomanen Dealmaker“ aus Washington.
„Ich finde das Werk des Briten Mason Storm, das angeblich bereits in Wien gezeigt wurde, schlichtweg abartig. Daran ist einfach nichts erkennbar, was nur irgendwie Sinn machen würde“, sagte Glettler gegenüber dem Schweizer Portal kath.ch.
Bei der lebensgroßen Skulptur ist Trump in orangefarbener Häftlingskleidung festgeschnallt an ein Kreuz zu sehen, das an die Pritschen in US-amerikanischen Hinrichtungszellen erinnert. Bereits im Mai war das Werk auf der Kunstmesse Art Austria in Wien zu sehen.
Dort war es laut dem zuständigen Galeristen Klaus Billinger „das meistfotografierte Werk der diesjährigen Ausstellung“. Der Kaufpreis liegt bei rund 20.000 Euro.
Glettler störte sich vor allem am despektierlichen Umgang mit religiösen Symbolen. An dem Werk sei „alles, aber tatsächlich alles, eine spekulative Geschäftsmache, die jede Form der Achtsamkeit vor religiösen Symbolen verloren hat“.
„Oder möchte man die Machtgier des egomanen Dealmakers aus Washington noch mit dem zentralen christlichen Symbol steigern? Trump als Erlöser ans Kreuz geschnallt oder als Märtyrer in den orangen Klamotten eines Häftlings kurz vor der Hinrichtung? Ja, bitte, geht’s noch?!“, empörte sich der 60-jährige Bischof.
Besonders verwerflich sei die Spekulation mit der erhofften Empörung derer, „die an die Botschaft Jesu und an seine befreiende, absolut gewaltfreie Hingabe am Kreuz glauben“, so Glettler.
„Dem widerspricht in fast allen Belangen die aktuelle Performance des Präsidenten der Vereinigten Staaten, dessen Unberechenbarkeit und Lügenkonstrukte vermutlich noch weiteres Unheil anrichten werden.“
Die Kritik Glettlers ist bemerkenswert, da er selbst für kontroverse Darstellungen in Tiroler Kirchen bekannt ist. In der neu gestalteten St. Hedwigskathedrale in Berlin schuf er beispielsweise 2024 eine Kapellengestaltung mit dem Titel „crossfit“, die aus rund 300 kleinen Kreuzen besteht.
Zu reden gab vor allem die kontroverse Fotoinstallation „Schweineherz mit Gummiring“ von Peter Garmusch, die Gettler in der Innsbrucker Spitalskirche als Fastentuch aufhängen ließ.
Viele Gläubige reagierten mit Empörung, da sie das Motiv als respektlos und naturalistisch empfanden. Eine Online-Petition mit über 2.000 Unterstützern forderte die sofortige Entfernung des Bildes, das sie als „Zumutung“ und Entweihung des Kirchenraums ansahen.
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