Redaktion, 03 Dezember, 2025 / 9:00 AM
Der Speyerer Weihbischof Otto ist am Dienstag, pünktlich zu seinem 75. Geburtstag, von seinem Amt zurückgetreten, wie der Vatikan bestätigte. Mehr als 30 Jahre lang wirkte er als Weihbischof in seinem Heimatbistum.
Wie das Bistum Speyer mitteilte, habe man beim Vatikan nicht um die Ernennung eines neuen Weihbischofs gebeten. Georgens werde weiterhin bischöfliche Aufgaben in der Diözese wahrnehmen.
Bischof Karl-Heinz Wiesemann, der 2007 bzw. 2008 nach Speyer kam, würdigte den nun emeritierten Weihbischof mit den Worten: „Seit seiner Bischofsweihe im März 1995 hat Weihbischof Georgens eine Reihe verantwortlicher Aufgaben in unserem Bistum wahrgenommen – unter anderem als Vorsitzender des diözesanen Caritas-Verbands, als Bischofsvikar für die Orden und für weltkirchliche Aufgaben, als Dompropst unseres Domkapitels.“
„In all dem war er für mich, wie auch schon für meinen Vorgänger Bischof Dr. Anton Schlembach, stets eine wichtige Unterstützung in meinem bischöflichen Dienst“, fuhr Wiesemann fort. „Von Herzen gratuliere ich unserem Weihbischof Otto zu seinem 75. Geburtstag und verbinde damit meinen tief empfundenen Dank für sein segensreiches Wirken – als menschenfreundlicher und fest in der Pfalz verwurzelter ‚Woi-Bischof‘, als geistlicher Impulsgeber und als leidenschaftlicher Seelsorger.“
Georgens wurde 1977 zum Priester geweiht. Anfang 1995 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof. Im Jahr 2007 war er, nach dem Rücktritt von Schlembach, Diözesanadministrator von Speyer, bis Wiesemann ernannt wurde.
In einem vom Bistum Speyer am Dienstag veröffentlichten Interview betonte Georgens, dessen Mutter ihm nach dem frühen Tod des Vaters den Besuch des Gymnasiums ermöglichte, weshalb er Priester werden konnte: „Im Sakrament der Taufe sind wir alle gleich, und diese Ebene müssen wir hoch schätzen. Wir Priester sind nichts Besseres, haben keinen direkteren Zugang zu Gott. Du stehst nicht über den Menschen, sondern du gehst mit ihnen.“
„Meine Highlights waren persönliche Begegnungen – persönliche Begegnungen, mit denen man vielleicht auch gar nicht rechnet“, fügte er hinzu. „Ich wurde gerne angefragt für Firmungen mit Menschen mit Behinderung, vielleicht auch, da mein Bruder ja mit einer Behinderung auf die Welt gekommen ist und ich dadurch einfach einen leichteren Zugang habe.“
„Die weltkirchlichen Kontakte, die Besuche, sind ein Teil meines Lebens gewesen“, sagte Georgens außerdem. „Sie sind ein Reichtum, den wir haben, und ich möchte sie nicht missen. Ich bin sehr froh, dass ich als Bischof diese Aufgabe bekommen habe.“
„Wenn man in die Weltkirche reist, in den globalen Süden, nach Afrika, Asien, Lateinamerika, dann kommt man natürlich immer mit der eigenen Brille, und ist versucht, zu vergleichen“, räumte er ein. „Dabei darf man aber nicht vergessen: Jede Kirche hat das Recht, Kirche zu sein, auf ihre Weise. So kann man Kirche in anderen Kontexten, mit anderen Traditionen und auch Problemen kennenlernen, und das relativiert die eigene Kirchenerfahrung.“
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