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EU-Förderstopp sorgt für finanzielle Probleme bei katholischem Familienverband

Europäisches Parlament

Ein drastischer Förderstopp der EU hat die Föderation katholischer Familienverbände in Europa (FAFCE) in eine akute finanzielle Krise gestürzt. Nach Einschätzung des Verbands wirft dies grundsätzliche Fragen zur ideologischen Neutralität in Brüssel auf.

Die FAFCE teilte mit, dass sie nach Bewerbungen für sechs EU-Projekte im Bereich Jugend- und Kinderschutz „wegen angeblicher Verstöße gegen Gleichstellungsmaßnahmen und EU-Werte von allen Fördermitteln ausgeschlossen“ worden sei.

Präsident Vincenzo Bassi sprach in der Erklärung von „ideologischer Diskriminierung“. Er stellte die Frage, wie ein Verband, „dessen Hauptaufgabe die Förderung der Familie ist“, von Programmen wie CERV oder Erasmus+ ausgeschlossen werden könne.

Nach Angaben des Verbandes verwies eine Bewertung der EU-Kommission darauf, dass „die begrenzten Informationen über geschlechtsspezifische Ungleichheiten bei der Beteiligung zivilgesellschaftlicher Organisationen die Tiefe der Gender-Analyse und das Verständnis dafür, wie Hindernisse für die Beteiligung in verschiedenen Bevölkerungsgruppen angegangen werden, einschränken können“. Zudem hieße es, dass „der Ansatz gegen die Gleichstellungsbestimmungen der EU verstoßen könnte“. Beide Einschätzungen hätten zu einer Abwertung der Gesamtpunktzahl um 30 Prozent geführt.

Eine weitere EU-Rückmeldung lautete: „Obwohl die Werte der EU angemessen integriert sind, sollte der Vorschlag klarere Erläuterungen dazu enthalten, wie Grundsätze wie Menschenwürde, Demokratie und Gleichstellung umgesetzt werden.“

Zusätzlich habe die Kommission erklärt: „Es wird auf geschlechtersensible Sprache und Maßnahmen zur Barrierefreiheit verwiesen. Allerdings gibt es nur begrenzte Schutzmaßnahmen gegen Diskriminierung oder Viktimisierung.“

Bassi wertete dies als Beleg dafür, dass der Verband benachteiligt werde, obwohl er sich konsequent für Dialog und Menschenwürde einsetze. Er bedauerte, dass Projekte der FAFCE abgewertet würden, obwohl sie Familien als Instrument sozialer Inklusion und des Schutzes darstellten; ein Projekt sei sogar der digitalen Bildung von Minderjährigen gewidmet gewesen.

Der Pluralismus der europäischen Zivilgesellschaft sei ein in Artikel 2 des EU-Vertrags verankerter Grundsatz, und „keine Organisation sollte jemals dafür bestraft werden, dass sie eine legitime Position in der Öffentlichkeit vertritt“. Die Kommission müsse als „Hüterin der Verträge“ äußerst aufmerksam sein, „um keinerlei Diskriminierung zwischen Organisationen zu verursachen, auch nicht beim Zugang zu Finanzmitteln“.

Die FAFCE, 1997 gegründet und mit Sitz in Brüssel, ist nach eigenen Angaben die einzige Familien-NGO auf EU-Ebene, die den Begriff „katholisch“ im offiziellen Namen trägt. Der Verband vereint 33 Mitgliedsorganisationen aus 21 Ländern und stützt seine Arbeit auf die Soziallehre der Kirche.

Angesichts der aktuellen Lage rief Bassi zu finanzieller Unterstützung auf. Der Verband benötige 150.000 Euro, um laufende Projekte fortzuführen; ohne diese Mittel werde man 2026 Mitarbeiter entlassen und die Präsenz der Stimme der Familie in der Europäischen Union reduzieren müssen.

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