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Ein unermüdliches Bemühen: Dieser Erzbischof erklärt die Ziele der Diplomatie des Vatikans

Erzbischof Tomasi im Interview mit EWTN.TV an den Vereinten Nationen in Genf im Jahr 2015.

Die vatikanische Diplomatie ist ein bedeutendes Werkzeuge des Heiligen Stuhls zur Förderung des Friedens auf der Welt und zur Lösung von Konflikten.

In einem Gespräch mit CNA erklärte Erzbischof Silvano Maria Tomasi, ehemaliger Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf, dass der Vatikan "mit den Nationen zusammenarbeitet, damit die Kraft des Gesetzes sich gegenüber dem Gesetz der Gewalt behaupte."

Erzbischof Tomasi hob hervor, dass in der heutigen Welt die Interdependenz zwischen den Nationen größer sei denn je, was "die Entwicklung einer multilateralen Diplomatie begünstigt hat, beginnend bei den Vereinten Nationen. Diese multilaterale diplomatische Tätigkeit gewinnt mehr und mehr an Sichtbarkeit und spielt eine immer wichtigere Rolle."

Allerdings beklagte der langjährige Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, dass diese Interdependenz leider "in vielen Fällen mehr ein Mechanismus der Kontrolle als der Inklusion" sei.

Er erinnerte daran, dass man trotz dieser wachsenden multilateralen Verbindungen zwischen den Nationen "die Bedeutung, die die Staaten weiterhin besitzen, nicht unterbewerten darf, wie wir bei der Organisation rund um Flüchtlingen und Migranten sehen."

Diesbezüglich erläuterte er, dass "die Aufgabe der Diplomatie des Heiligen Stuhls darin bestehe, die Forderungen aller zu übermitteln. Sie arbeitet, um Mauern abzureißen und um die Distanz zwischen Reichen und Armen zu verkleinern."

"Ihr Ausgangspunkt ist die Überzeugung, dass jedes Land die Pflicht hat, die üblichen Grundsätze des Völkerrechts zu achten, sowie die Konventionen, für die es sich frei entschieden hat. Ohne Recht fehlt nicht nur die Ordnung, sondern auch die Freiheit und der Friede."

Der Erzbischof betonte auch die bedeutende Rolle, die der Heilige Stuhl bei der Erarbeitung der Vereinbarungen spielt, die in regelmäßigen Abständen das Völkerrecht erneuern, welches die Nationen annehmen müssen.

Im Interview erklärte er auch den Begriff der "Einheit", wie er vom Heiligen Stuhl definiert wird. Ein Begriff, der sich oft "auf die Willkür der Gewalt, auf den Willen zur Übermacht oder auf in bestimmten Situationen ausgeübte Macht von Mitgliedern der internationalen Gemeinschaft gegründet hat."

Im Gegensatz dazu "zeigt der Beitrag des Heiligen Stuhls eine tiefere Einheit auf, die sich auf die Achtung der menschlichen Person, auf ihre Würde und ihren transzendenten Wert gründet."

"Das Christentum, mit seiner universalen Dimension, der Katholizität, war und ist ein einendes Band, das nicht die Aufgabe hat, die verschiedenen und besonderen  Charakteristiken jeden Volkes zu relativieren oder zu zerstören, sondern vielmehr den Ausdruck der Wirklichkeit in der Verschiedenheit zu fördern", fügte er abschließend hinzu.  

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