Vatikanstadt, 25 Dezember, 2025 / 12:00 AM
Am Weihnachtsfest hat Papst Leo XIV. im Petersdom eine feierliche Messe zelebriert. „Es ist ein neuer Tag!“, betonte er in seiner Predigt. „Auch wir haben an dieser Wende teil, an die noch niemand zu glauben scheint: Der Frieden existiert und ist bereits mitten unter uns.“
„Heute sind wir also nicht nur überrascht von dem Frieden, der bereits da ist, sondern wir feiern auch, wie uns dieses Geschenk zuteilgeworden ist“, fuhr Leo fort. „Denn in dem Wie leuchtet der göttliche Unterschied auf, der uns in Jubel ausbrechen lässt.“
Mit Blick auf das Evangelium der Messe sagte der Pontifex: „Auch der Prolog des vierten Evangeliums ist eine Hymne, deren Hauptfigur das Wort Gottes ist. Das ‚Wort‘ ist ein Wort, das wirkt. Das ist ein Merkmal des Wortes Gottes: Es bleibt niemals ohne Wirkung.“
„Genau betrachtet haben auch viele unserer Worte Auswirkungen, manchmal unerwünschte“, erklärte Papst Leo. „Ja, Worte wirken. Aber hier kommt die Überraschung, mit der uns die Weihnachtsliturgie konfrontiert: Das Wort Gottes erscheint und kann nicht sprechen, es kommt zu uns als Neugeborenes, das nur weint und schreit. Es ‚ist Fleisch geworden‘ (Joh 1,14), und obwohl es wachsen und eines Tages die Sprache seines Volkes lernen wird, spricht jetzt allein sein einfaches, zerbrechliches Dasein.“
„‚Fleisch‘ ist die radikale Nacktheit, der in Betlehem wie auch auf Golgota sogar das Wort fehlt; ebenso fehlt das Wort auch vielen unserer Brüder und Schwestern, die ihrer Würde beraubt und zum Schweigen gebracht worden sind“, sagte er. „Das menschliche Fleisch verlangt nach Fürsorge, es ruft nach Annahme und Anerkennung, es sucht nach Händen, die zu Zärtlichkeit fähig sind, und Köpfen, die bereit sind, Aufmerksamkeit zu schenken, es sehnt sich nach guten Worten.“
Der Johannes-Prolog spricht darüber hinaus von der Macht, Kinder Gottes zu werden. Dies sei „eine wahre Macht“, so Leo, „eine Macht, die nicht zum Tragen kommt, solange wir unberührt bleiben vom Weinen der Kinder und der Gebrechlichkeit der Alten, vom ohnmächtigen Schweigen der Opfer und von der resignierten Melancholie derer, die Böses tun, ohne es zu wollen“.
„Liebe Brüder und Schwestern, da das Wort Fleisch geworden ist, spricht nun das Fleisch und schreit den göttlichen Wunsch heraus, uns zu begegnen“, führte der Papst aus, um dann auf die aktuelle Lage in der Welt einzugehen: „Das Wort hat unter uns sein schwaches Zelt aufgeschlagen. Dabei kommen uns unweigerlich die Zelte in Gaza in den Sinn, die seit Wochen dem Regen, dem Wind und der Kälte ausgesetzt sind, ebenso wie die Zelte vieler anderer Flüchtlinge und Vertriebener auf allen Kontinenten oder die notdürftigen Unterschlüpfe Tausender Obdachloser in unseren Städten.“
„Gefährdet ist das Fleisch der wehrlosen Bevölkerungen, die unter den zahlreichen noch andauernden oder schon beendeten Kriegen leiden, die Trümmer und offene Wunden hinterlassen haben“, fügte er hinzu. „Verletzlich sind die Seelen und das Leben der jungen Menschen, die zum Kriegsdienst gezwungen werden und dort an der Front die Sinnlosigkeit dessen erkennen, was von ihnen verlangt wird, und auch die Lügen, von denen die großspurigen Reden derer, die sie in den Tod schicken, triefen.“
Das Weihnachtsfest motiviere „neu eine missionarische Kirche und führt sie auf die Wege, die das Wort Gottes ihr vorgezeichnet hat. Wir dienen keinem anmaßenden Wort – davon gibt es schon überall genug –, sondern einer Gegenwart, die das Gute weckt, dessen Wirksamkeit kennt und kein Monopol darauf
beansprucht.“
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