Vatikanstadt, 07 Dezember, 2017 / 8:30 AM
Ist die Bitte "führe uns nicht in Versuchung" keine gute Übersetzung des Vaterunser? In Frankreich heißt es seit dem ersten Adventssonntag: "Lass uns nicht in Versuchung geraten".
Im Interview mit "TV 2000" am gestrigen Mittwoch hat Papst Franziskus die Änderung gelobt und die bisherige Zeile kritisiert. "Keine gute Übersetzung" sei das bislang gewesen, so der Pontifex gegenüber dem italienischen Sender.
"Ich bin derjenige, der fällt, aber es ist nicht Er, der mich in Versuchung treibt zu sehen, wie ich gefallen bin. Ein Vater tut das nicht, ein Vater hilft schnell aufzustehen."
In diesem Sinne warnte der Heilige Vater, dass "was dich verführt, Satan ist. Es ist das Werk des Teufels".
Am 3. Dezember – dem ersten Adventssonntag – trat in Frankreich die neue Übersetzung der sechsten Linie des Vaterunsers in Kraft. Bis dahin rezitierten die Gläubigen "führe uns nicht in Versuchung"; nun wird gesagt: "Lass uns nicht in Versuchung geraten".
Die Ankündigung wurde von der französischen Bischofskonferenz am 30. November gemacht. Weiter hieß es, dass die Änderung auch bei allen ökumenischen Feiern, wie vom Rat der christlichen Kirchen in Frankreich empfohlen, zum Einsatz kommen wird.
In der lateinischen Fassung heißt die Zeile:
et ne nos inducas in tentationem
Auf Französisch wird nun gebetet:
Vor dem Hintergrund der französischen Vorgänge hatten Stimmen im deutschen Sprachraum eine Änderung erwägt. Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer warnte jedoch vergangene Woche vor einer "Verfälschung der Worte Jesu". Diese müssten nur richtig erklärt und verstanden werden, betonte der ehemalige Professor für Dogmatik:
(Die Geschichte geht unten weiter)
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