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Portugiesischer Priester, der Vater eines Kindes ist, bleibt Seelsorger

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Ein Priester, der ein Kind gezeugt und daraufhin sein Amt niedergelegt hat, wird wieder als Pfarrer arbeiten. Das teilte die portugiesische Diözese Funchal mit.

Im November 2017 erklärte Pfarrer Giselo Andrade in der Kirche Unserer Lieben Frau vom Hügel, dass er Vater eines im August geborenen Mädchens ist.

Nach Untersuchung des Falles teilte die Diözese von Funchal mit: "Die Kirche ist ein Ort der Barmherzigkeit und Gott vergibt alles. Ein Doppelleben ist jedoch inakzeptabel".

Die Diözese sagte weiter, dass der Fall pastoral begleitet werde, "unter Berücksichtigung der Sensibilität des Falles, der Würde der Personen und der Konsequenzen, die dies für die Pfarrei selbst und anderen christlichen Gemeinschaften hat".

Der Priester habe selbst im Dialog mit dem Bischof prüfen müssen, ob er beabsichtigte, das pastorale Amt eines Pfarrers gemäß den Anforderungen und Vorschriften der Kirche auszuüben, oder stattdessen eine andere Berufung anzunehmen.

Andrades habe im Dialog mit dem Bistum entschieden, als Pfarrer zurückzutreten, so das Bistum in der Mitteilung vom 28. Januar.

Der Priester werde zukünftig in einer anderen Rolle arbeiten, und Aufgaben im Bereich der Kommunikation übernehmen.

In der Mitteilung heißt es weiter, der Priester selbst habe "seinen Wunsch geäußert, sein priesterliches Amt unter den von der Kirche geforderten Bedingungen weiter auszuüben".

"Natürlich wurde die Notwendigkeit einer klaren Unterscheidung der Geister erkannt, für eine verantwortungsvoll getroffene Entscheidung in Reflexion und Gebet gereift, eine Unterscheidung, die mit Gelassenheit und ohne Druck gemacht wurde", so die Diözese. Bischof António José Cavaco Carrilho habe den Priester dabei begleitet.

Die Mitteilung würdigt auch, dass der Priester seine Verantwortung als Vater anerkenne und wahrnehme.

Der Fall habe in Nachrichten und Sozialen Medien eine Debatte über den Zölibat ausgelöst, schreibt das Bistum und betont: "Katholische Priester akzeptieren und verpflichten sich in völliger Freiheit, das Geschenk des Zölibats in ihrem Dienst am Volk Gottes zu leben, in vollerer Übereinstimmung mit Christus, dem Hirten, mit reichen Früchten für die Kirche, einschließlich des Opfers einiger Formen des Familienlebens. "

In einem Interview im Mai 2017, in dem der Mangel an Priestern diskutiert wurde, sagte Papst Franziskus, dass ein "optionales Zölibat nicht die Lösung ist".

Im November 2017, als Pfarrer Andrade bestätigte, dass er der Vater eines Mädchens ist, verteidigte der Vorsitzende der Portugiesischen Bischofskonferenz, Kardinal Manuel Clemente, den Zölibat. 

Nach Angaben der portugiesischen Nachrichtenagentur "Ecclesia" sagte der Kardinal, der auch der Patriarch von Lissabon ist, dass in solchen Fällen "Verantwortungen übernommen werden muss," und dass das priesterliche oder eheliche Leben weitergeht, wenn der Wille zur Buße besteht und dazu, die Dinge gewissenhafter und verantwortungsvoller zu tun."

Bezüglich des Zölibats sagte der Kardinal, dass "der Priester ein lebendiges Zeichen von Christus ist, indem er sich entscheidet, keine Familie zu haben, um für alle Familie zu sein."

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