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Würzburg hat wieder einen Bischof: Franz Jung im Kiliansdom eingeführt

Auf der Kathedra: Der neue Bischof von Würzburg, Franz Jung (52), neben ihm Erzbischof Schick. Links applaudiert Bischof emeritus Hofmann.

Im Kiliansdom hat am gestrigen Sonntag der Metropolit und Bamberger Erzbischof Ludwig Schick den 89. Bischof von Würzburg eingeführt. Im Anschluss an die Weihe nahm Franz Jung das im Jahr 742 vom Heiligen Bonifatius gegründete Bistum kirchenrechtlich in Besitz, indem er sich auf die Kathedra im Hochchor setzte. 

"Freut Euch auf ihn! Er heißt nicht nur Jung, er ist auch jung und dynamisch, voller Hoffnung, wie sein Wappen sagt, und voller Energie", rief Erzbischof Schick den Würzburgern zu, wie die Pressestelle des Bistums mitteilte.

"Nehmt ihn offen auf und arbeitet gut mit ihm zusammen zur Ehre Gottes sowie zum Wohl und Heil der Menschen!"

Neben dem Hauptkonsekrator Schick wirkten Bischof Karl-Heinz Wiesemann aus Jungs Heimatbistum Speyer sowie Würzburgs Bischof emeritus Friedhelm Hofmann als Konkonsekratoren.

Mehrere hundert Menschen verfolgten vor der Kirche das Geschehen auf Großbildschirmen, zahlreiche Menschen sahen die Zeremonie bundesweit im Bayerischen Fernsehen, andere verfolgten sie als Livestream im Internet oder hörten der Radioübertragung des BR zu.

Zu den Konzelebranten zählten Kardinal Friedrich Wetter, der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterović, die Bischöfe Gregor Maria Hanke (Eichstätt), Konrad Zdarsa (Augsburg), Stefan Oster (Passau), John C. Ndimbo (Mbinga/Tansania), Bernardo Johannes Bahlmann (Óbidos/Brasilien), Bischof em. Paul-Werner Scheele, Diözesanadministrator Weihbischof Ulrich Boom sowie Domvikar Burkhard Rosenzweig, Vorsitzender des Klerusvereins Würzburg.

Mit dem Evangelienwort "Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich" beschrieb der Apostolische Nuntius in seinem Grußwort des Papstes das Lebensprogramm eines jeden Bischofs.

Dem scheidenden Bischof Hofmann dankte er im Namen von Franziskus für "all das Gute, das er im Laufe seines Hirtendienstes getan hat".

An Jung gewandt sagte Erzbischof Eterović:

"Im Namen des Bischofs der Kirche von Rom, die den Vorsitz in der Liebe hat, wünsche ich Ihnen auf die Fürsprache der seligen Jungfrau Maria und der Heiligen Kilian, Kolonat und Totnan alles Gute und Gottes reichen Segen für Ihren pastoralen Dienst. Vom Heiligen Geist geführt, mögen Sie das Wort unseres Herrn Jesus Christus auf beste Weise erfüllen, dass Sie die Herde der Christen und die Christgläubigen Sie kennen, indem Sie den Katholiken und allen Bewohnern innerhalb der Diözese Würzburg nahe sind."

In seiner Predigt hob Erzbischof Schick hervor, dass in der Kirche alle Gläubigen "gleich an Würde, verschieden im Dienst und in den Ämtern" seien. Die Bischöfe sollten alle "inspirieren, moderieren und integrieren": Sie seien Nachfolger der Apostel und von Jesus Christus selbst berufen.

"Mit Jesus Christus sein, das ist Geschenk und Aufgabe." Dafür seien das persönliche Gebet, die Schriftlesung, das tägliche Gespräch mit Jesus Christus "wie mit einem Freund", wesentlich.

"Antisemitismus, populistische, respektlose, menschenverachtende Reden sind mit der Botschaft Jesu unvereinbar. Die Lehre der Apostel, damals wie heute, ist die Liebe zu Gott und zu jedem Nächsten", hob der Erzbischof hervor. Derzeit sei es im Blick auf die Ehre Gottes und das Heil der Menschen eine große Aufgabe, bei größeren Strukturen und dem Mangel an Priestern und pastoralen Kräften die Gottesdienste und das Gebetsleben in der Diözese zu ordnen.

Zugleich, so Schick weiter, müsse Kirche auch missionarisch sein, "damit das Evangelium das Leben der ganzen Menschheit zum Wohl aller" immer mehr präge. Kirche könne nur missionarisch und diakonisch sein, wenn sie heilige Kirche sei.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Die Sucht nach Geld und Gewinn, Herzenshärte, Sündenbockmentalität und Unduldsamkeit  verursachten in Kirche und Gesellschaft Leiden, warnte Erzbischof Schick. Bischof Jung dürfe auf die Kraft des Heiligen Geistes vertrauen. "Erfülle den Willen Gottes, der für Dich nun darin besteht, in Würzburg als Nachfolger der Apostel Bischof, guter Hirte und Hohepriester zu sein. Dafür darfst Du Dich auch aufreiben."

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