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Franziskus: Wenn sich ein Mensch geliebt fühlt, verschwindet der Schatten der Sterbehilfe

Papst Franziskus

Vor einem weltweiten Aufschwung der aktiven Sterbehilfe hat Papst Franziskus gewarnt. Praktisch überall herrsche eine starke Tendenz, die Euthanasie zu legalisieren, so der Pontifex.

Doch selbst Menschen, die an chronischen, schweren Krankheiten leiden, oder im Endstadium einer Krankheiten sind, bedürfen vielmehr der richtigen Begleitung, betonte Franziskus am Montag im Vatikan vor Teilnehmern einer Konferenz über Ethik im Gesundheitswesen.

Wenn eine Person sich geliebt, respektiert und angenommen fühlt, dann verschwindet der negative Schatten der Sterbehilfe, so der Papst. Denn für jeden Menschen messe sich der Wert des eigenen Seins an der Fähigkeit, Liebe zu geben und Liebe zu empfangen, nicht an seiner Produktivität. 

"Kranke zu pflegen ist keine sterile Anwendung von Medikamenten oder geeigneten Therapien. Das lateinische Verb curare bedeutet: Sorge tragen, sich jemandem widmen, sich um den Bruder kümmern."

"Sich in die Hände eines Menschen zu begeben – vor allem wenn das Leben auf dem Spiel steht – ist sehr schwierig; die Beziehung zum Arzt oder zur Krankenschwester gründet aber immer auf Loyalität."

Aufgrund der Bürokratisierung und der Komplexität des Gesundheitssystems laufe man heute Gefahr, dass Rahmenbedingungen eines Vertrags bestimmen, wie die Beziehung zwischen dem Patienten und dem Angestellten im Gesundheitswesen geregelt sind. 

"Wir müssen weiter dafür kämpfen, die Beziehung tiefer Menschlichkeit unversehrt zu bewahren; keine Gesundheitseinrichtung kann das Herz oder das menschliche Mitgefühl ersetzen", so Franziskus

Übersetzt aus dem Italienischen von Susanne Finner.

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