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Wir bitten Gott und die Opfer um Verzeihung: Dokument polnischer Bischöfe zum Missbrauch

Die polnischen Bischöfe in Jasna Gora

"Wir bitten Gott, die Opfer des Missbrauchs, ihre Familien und die Gemeinden der ganzen Kirche um Entschuldigung für all das Schlimme, das Kindern, Jugendlichen und ihren Angehörigen angetan wurde." So schreiben die polnischen Bischöfe in einem Dokument zum sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch Mitglieder des Klerus, das am gestrigen 19. November von der Vollversammlung der Polnischen Bischofskonferenz veröffentlicht wurde.

Die polnischen Bischöfe haben sich an die Opfer gewandt mit der Bitte, Verbrechen und sexuelles Fehlverhalten sowohl den kirchlichen wie staatlichen Behörden zu melden.

Gleichzeitig erinnern sie an die bestehenden Verfahren und Systeme zum Schutz von Kindern und Jugendlichen sowie die Unterstützung, die Opfer von sexuellem Missbrauch erhalten können.

Die Täter und Sünder rufen zu Bekehrung und aufrichtiger Buße auf.

Das polnische Episkopat schreibt mit Blick auf die Kirchenkrise, dass die Kirche in den letzten Jahren "ständig durch schmerzliche Meldungen aus verschiedenen Ländern der Welt über sexuelle Missbräuche von Kindern und Jugendlichen durch einige Mitglieder des Klerus erschüttert wird." Wie die Bischöfe hinzufügen, sind diese Verbrechen der Ursprung des tiefen Leids der Opfer; sie zeichnen ihr Leben, das ihrer Familien und das der kirchlichen Gemeinschaften.

"Wir erklären traurig, dass es auch in Polen Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen gibt, die von einigen Mitgliedern des Klerus und anderen Personen, die mit dem Leben der Kirche verbunden sind, verübt wurden. Wir wiederholen mit Papst Franziskus: Der Schmerz der Opfer und ihrer Familien ist auch unser Schmerz.'

Das gesamte Ausmaß sexuellen Fehlverhaltens, Gewalt und Vertuschung werde geprüft, so die Bischöfe weiter. Die Mitteilung betont, dass seit mehreren Jahren Aktivitäten zur Eliminierung der Straftaten im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch durch Priester unternommen werden. "In enger Gemeinschaft mit den Päpsten Benedikt XVI. und Franziskus wurden einige neue Regeln im Umgang mit diesem Übel umgesetzt. Jeder Hinweis auf mögliche Straftaten wird in eine Voruntersuchung aufgenommen, und wenn deren Richtigkeit bestätigt wird, werden sowohl der Heilige Stuhl als auch die staatliche Justiz informiert."

Die Bischöfe erinnern daran, dass in jeder Diözese und in vielen Ordensprovinzen ein Delegat ernannt wurde, der seit 2014 im Einsatz ist und Meldungen zu sexuellem Missbrauch an Minderjährigen seitens eines Priesters entgegennimmt. Der Delegat hilf auch den Opfern, gesetzliche, psychologische und pastorale Hilfe zu erhalten.

"Außerdem organisiert der Koordinator zum Schutz von Kindern und Jugendlichen der polnischen Bischofskonferenz seit fünf Jahren zahlreiche Bildungsangebote für den Diözesan- und Ordensklerus, die langsam, aber effizient eine Änderung in der Haltung und im Bewusstsein dieses Problems bewirken."

Die Bischöfe weiter: "Wir sind auch dabei, in den Diözesen, Orden und Kongregationen ein Präventionssystem vorzubereiten, das dazu dient, Kinder und Jugendliche vor möglichen sexuellen Missbräuchen zu schützen. Wir wollen, dass die kirchlichen Gemeinden ein sicherer Ort für Kinder und Jugendliche sind und dass ihre Sicherheit zu einer Priorität in der gesamten Gesellschaft werde. Gleichzeitig richten wir einen Aufruf an alle Verantwortlichen, die Risiken für Kinder und Jugendliche wirksam zu bekämpfen, besonders im Internet", heißt es im Dokument der polnischen Bischöfe. 

Übersetzt von Susanne Finner.

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