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Kommt das Ende der Kirchensteuer? Bischof Hanke ruft zur Diskussion auf

Bischof Gregor Maria Hanke OSB

Zu einer dringenden Debatte über die Kirchensteuer und die Staatsleistungen für die Kirche in Deutschland hat Bischof Gregor Maria Hanke aufgerufen. Einer sofortigen Abschaffung der Kirchensteuer wolle er zwar nicht das Wort reden, so der Bischof von Eichstätt in einem Interview mit der "Augsburger Allgemeinen".

Doch das Problem könne aus mehreren Gründen nicht mehr ignoriert werden.

"Wir, die deutschen Bischöfe, müssen uns dringend damit befassen, wie es mit der Kirchensteuer weitergehen kann und soll. Diese Diskussion vermisse ich. Denn die katholische, aber auch die evangelische Kirche sieht sich jedes Jahr mit einer großen Zahl von Kirchenaus-tritten konfrontiert."

Zudem führe die Überalterung und der Kindermangel  – Hanke spricht von der "demografischen Entwicklung" – zu Konsequenzen.

"Spätestens in zehn Jahren werden die Kirchensteuereinnahmen einbrechen."

Ein besserer Weg für die Zukunft sei Freiwilligkeit, schlägt Bischof Hanke vor. Als Beispiel dafür schlägt er das Modell in den Niederlanden vor.

"Ein guter Freund von mir, Hans van den Hende, ist Bischof von Rotterdam. Er hat mir erzählt, dass in seinem Bistum jeder Geweihte 1000 Euro pro Monat erhält, der Bischof genauso wie der Kaplan."

Das Geld stamme aus Beiträgen, die Gläubige spenden. "Mir hat das sehr zu denken gegeben", so der bayerische Benediktinermönch. Zu einem Verzicht auf Privilegien sei er bereit.

Lösung der Staatsleistungen

Gefragt nach den Staatsleistungen, die neben den Milliarden-Einnahmen ebenfalls in kirchliche Budgets fließen – darunter die Gehälter deutscher Bischöfe – räumt Hanke ein, dass der Verzicht darauf eine Lösung wäre.

Zudem könnten die bisher personengebundenen Staatsleistungen zur Förderung kirchlicher Kindergärten oder Schulen umgewidmet werden, da sie auf diese Weise auch Nichtchristen zugute kämen.

"Damit hätte auch der nicht kirchlich gebundene Steuerzahler die Gewähr, dass sein Geld zu allgemeinem Nutzen verwendet wird."

Das wäre zudem "interessant" für Zeiten, in denen die Kirchensteuermittel nicht mehr in dem Maße fließen wie in den vergangenen Jahren, in denen die Wirtschaft florierte, so der Bischof.

"Ich würde die bislang personengebundenen Staats-leistungen bevorzugt in Bildungseinrichtungen geben. Vielleicht wäre der Staat zu dem Deal bereit", so Hanke in der "Augsburger Allgemeinen".

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