Delbrück, 20 April, 2019 / 5:54 PM
Tausende Menschen folgen dem das Kreuz tragenden Christus. Es ist Karfreitag in der ostwestfälischen Stadt Delbrück.
Junge, Alte, Hinkende gehen still hinterher. Väter haben ihre Kinder auf den Schultern sitzen, damit sie Jesus und Simon von Cyrene besser sehen können. Die Darsteller der beiden haben Gesichtsmasken an. Das Kreuz ist so schwer, dass ab und an ein kräftiger Mann mithilft. Kleine Messdiener an der Spitze des Zuges tragen die Dornenkrone, einen dicken Kreuznagel und zwei nägelbespickte Prügel.
Einige junge syrisch-orthodoxe Familien mit mehreren Kindern fallen auf. Es sind Aramäer aus dem Osten der Türkei. "Da sind zwei ganze Dörfer zu uns gekommen", erklärt ein Einheimischer, "schon in den 70-er Jahren".
An sieben großen Kreuzwegstationen halten die Gläubigen inne: "O Kreuz, unsere einzige Hoffnung, mehre in den Frommen die Heiligkeit, den Sündern schenk' Verzeihung!" singen die gut 4.000 laut auf Latein O crux, ave spes unica.
Nach einer Stunde sind wir an der Kreuzkapelle angelangt. Ein älterer Herr, der nach seiner Kleidung nicht aus Deutschland stammt, schaut versonnen auf die nicht enden wollende Menschenmenge, die den Hügel hinauf zieht.
Oben hält P. Ludger Hillebrand, ein Jesuit, wie das seit gut 300 Jahren üblich ist, seine Predigt "Wie lässt sich Schmerz in Leid und Krankheit überstehen?" Er bringt Schicksale aus seiner Arbeit in Polizeigefängnissen und Krankenhäusern. Sein Fazit: "Geh in eine Kapelle, zünd' eine Kerze an, bete, damit die Ohnmacht nicht die Seele zerquetscht, schrei' so wie Petrus, wenn dir das Wasser zum Halse steht. Gott reißt heraus, wenn ich nicht weiter weiß."
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