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Großmeister der Malteser untersagt Feier der heiligen Messe in der überlieferten Form

Papst Franziskus mit Fra' Giacomo Dalla Torre, dem Großmeister des Souveränen Malteserordens, im Vatikan

Der kürzlich ernannte Großmeister der Malteserritter hat am Montag angeordnet, dass alle liturgischen Feiern im Orden nur noch in der gewöhnlichen Form zelebriert werden dürfen. Das Feiern in der außerordentlichen Form des römischen Ritus - die Traditionelle Lateinische Messe also - sei ab sofort bei offiziellen Anlässen untersagt.

In seinem auf den 10. Juni datierten Brief an den Orden schreibt Fra' Giacomo Dalla Torre:

"Ich habe daher als oberster Garant für den Zusammenhalt und die Gemeinschaft des Johanniterordens von Jerusalem, dessen Großmeister die Vorsehung mich gemacht hat, beschlossen, dass von nun an alle liturgischen Zeremonien in unserem Orden nach dem ordentlichen Ritus der Kirche (Ritus von St. Paul VI.) und nicht nach dem außerordentlichen Ritus (Tridentinischen Ritus) durchgeführt werden müssen".

Die Entscheidung gelte für alle offiziellen liturgischen Feiern, so Dalla Torre, der im Mai zum Großmeister der Malteserritter gewählt wurde, nachdem er etwas mehr als ein Jahr lang als kommissarisch als Leiter tätig war.

Dalla Torre ist Nachfolger des ehemaligen Großmeisters der Malteser-Ritter, Matthew Festing, der auf Wunsch von Papst Franziskus am 24. Januar 2017 zurücktrat.

Der Rücktritt Festings Anfang 2017 war das Ende einer mehrwöchigen Auseinandersetzung zwischen dem Malteserorden und dem Heiligen Stuhl, beginnend mit der Entlassung von Großkanzler Albrecht von Boeselager aus seinem Amt und seiner Mitgliedschaft im Orden Anfang Dezember 2016.

Boeselager, dessen Bruder Georg von Boeselager 2016 in den Vorstand der Vatikanbank IOR berufen wurde, wurde vom Vatikan sofort wieder als Großkanzler eingesetzt, nachdem Festing zum Rücktritt gedrängt worden war. Der Deutsche war wegen Vorwürfen entlassen worden, dass während seiner Amtszeit ein Arm des Ordens an der Verteilung von Kondomen in Burma beteiligt gewesen sei, um die Ausbreitung von HIV zu verhindern.

In seinem Brief schreibt Dalla Torre, dass es seine Pflicht sei, als Ordensoberer dafür zu sorgen, dass die Gemeinschaft aller Mitglieder in jedem Aspekt des Lebens des Ordens erkennbar sei. Dabei spiele die Liturgie eine besondere Bedeutung.

Der italienische Großmeister schreibt wörtlich: "Wie ihr alle wisst, gibt das Motu Proprio Summorum Pontificium [sic] von Benedikt XVI. zwar jedem Priester die Freiheit, in außergewöhnlicher Form privat zu feiern, aber es besagt, dass innerhalb eines Ordensinstitutes die Angelegenheit vom Ordensoberen nach der Rechtsnorm und ihren jeweiligen Statuen entschieden werden soll (Summorum Pontificium [sic], Art. 3)".

Tatsächlich steht im Schreiben Summorum Pontificum:

"Wenn Gemeinschaften der Institute des geweihten Lebens und der Gesellschaften des apostolischen Lebens – seien sie päpstlichen oder diözesanen Rechts – es wünschen, bei der Konvents- bzw. 'Kommunitäts'-Messe im eigenen Oratorium die Feier der heiligen Messe nach der Ausgabe des Römischen Meßbuchs zu halten, die im Jahr 1962 promulgiert wurde, ist ihnen dies erlaubt. Wenn eine einzelne Gemeinschaft oder ein ganzes Institut bzw. eine ganze Gesellschaft solche Feiern oft, für gewöhnlich oder ständig begehen will, ist es Sache der höheren Oberen, nach der Norm des Rechts und gemäß der Gesetze und Partikularstatuten zu entscheiden."

Dalla Torre bittet abschließend in seinem Brief darum, dass alle Mitglieder des Ordens über seine Entscheidung informiert werden, insbesondere die leitenden Seelsorger, damit seine Anordnung auch eingehalten werde.

Übersetzt und redigiert aus dem englischen Original.

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