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Bistum Trier: Großpfarreien ab 2020 als "Pfarreien der Zukunft"

Bischof Stephan Ackermann

Bischof Stephan Ackermann hat zum 15. Oktober das "Gesetz zur Umsetzung der Ergebnisse der Diözesansynode 2013-2016" erlassen. Das teilte die Bischöfliche Pressestelle des Bistums Trier mit. Damit ist der rechtliche Rahmen geschaffen, um die derzeit 887 Pfarreien im Bistum Trier künftig zu 35 Großraumpfarreien zusammenzuschließen. Dem Erlass vorangegangen war eine umfassende Veranstaltungsreihe mit Gremien und Räten sowie der leitenden Pfarrer und Dechanten im Bistum.

Bischof Ackermann erklärte:

"Mit dem Gesetz haben wir die Grundlage für die territoriale und organisatorische Neugliederung und -gestaltung der Pfarreien im Bistum Trier geschaffen", erklärte Ackermann. "Damit haben wir eine wichtige Etappe der Synodenumsetzung geschafft. Der neue Rahmen für das kirchliche Leben in unserem Bistum ist gesetzt. Jetzt gilt es, auch die neuen seelsorglichen Konzepte Wirklichkeit werden zu lassen; gleichzeitig aus dem reichen Schatz des großen Engagements von Ehren- und Hauptamtlichen aus den letzten Jahrzehnten zu schöpfen und dabei auch neue Orte von Kirche entdecken".

Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg teilte mit, die geplanten weiteren 20 "Pfarreien der Zukunft" würden zum 1. Januar 2021 errichtet. "Vor der Entscheidung haben wir die Steuerungsgruppen in den entsprechenden Pfarreien um ihre Einschätzung gebeten, ebenso die Mitglieder der diözesanen Gremien", erläuterte von Plettenberg. Als zweite Option stand die Errichtung im Jahr 2022 zur Debatte. Eine klare Mehrheit habe sich für den früheren Termin ausgesprochen. Dieses Votum habe sich mit der Wahrnehmung der Bistumsleitung gedeckt. "Mit dem Umsetzungsgesetz sind die Rahmenbedingungen für alle zukünftigen Pfarreien geschaffen", sagte der Generalvikar. "Wir spüren vielerorts den Wunsch, jetzt alle Energie und Kraft in die Seelsorge und die Entwicklung hin zu einer missionarischen und diakonischen Kirche zu investieren."

Die Veränderungen im Verwaltungsbereich und die Schnittstellen zwischen der Bistumsverwaltung und den neuen Kirchengemeinden seien vorbereitet und ab Januar 2020 im Einsatz. "Wir wissen, dass wir mit der Errichtung 2021 nur eine kurze Phase haben werden, in der wir lernen und nachjustieren können. Die Hinweise und Bedenken derer, die sich für einen Start 2022 ausgesprochen haben, werden wir in die weiteren Planungen einfließen lassen." Von Plettenberg betonte, die ersten 15 Pfarreien sollten bewusst keine "Modell-Projekte" sein: "Es geht jetzt darum, den für alle verbindlich eingeschlagenen Weg zeitnah umzusetzen."

Kritik an "XXL-Pfarreien"

Die neuen Pfarreien selbst werden per Dekret errichtet; die Dekrete für die 2020 startenden Pfarreien liegen aktuell den amtierenden Gremien und Räten für eine weitere Anhörung vor. Ab Mitte November wird in diesen fünfzehn Pfarreien der jeweilige Rat der Pfarrei gewählt. Die Leitungsteams für die Pfarreien sind bereits bekannt gegeben.

Nach wie vor gibt es innerhalb des Bistums Widerstand gegen die Einführung der "XXL-Pfarreien". So warnt beispielsweise die Initiative "Kirchengemeinde vor Ort":

"Diese Strukturreform spaltet das Bistum, die Priesterschaft, zahlreiche einzelne Gemeinden und letztlich uns Katholiken. Unzählige Mitchristen haben bereits angekündigt, ihr ehrenamtliches Engagement wegen der Strukturreform zum 1.1.2020 einzustellen, wenn nicht gar der Kirche den Rücken zu kehren. Entfremdung, Vertrauensverlust und die Frage 'wozu leisten wir noch Kirchensteuer' sind vielfach genannte Begründungen."

Die Initiative äußert zudem die Bedenken, dass durch Einführung neuer Gottesdienstformen im Zuge der Umstrukturierung eine "gewisse Beliebigkeit" Einzug halten könne und dass "in der vorgesehenen Übertragung der Verkündigung, insbesondere der Predigt, an Ehrenamtliche / Laien das Spezifische des Priesteramts verloren geht". Für Kritik sorgt auch die Tatsache, dass das Wort "Priester" weder im Abschlussdokument noch im Gesetzestext auftauche. Hinsichtlich des Priestermangels würde das Bistum "den Kopf in den Sand stecken" und zu wenig für die Förderung von Berufungen tun, so die Initiative.

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