Regensburg, 01 November, 2019 / 12:04 AM
Bischof Rudolf Voderholzer hat den Umgang mit der "Pachamama"-Figur bei der Amazonas-Synode mit dem Umgang des heiligen Bonifatius mit der Donar-Eiche der Germanen verglichen.
In der Predigt zum Wolfgangsfest am 31. Oktober sagte der Regensburger Oberhirte, der Missionar der Deutschen habe den Baum nicht umtanzt, sondern gefällt.
"Bonifatius hat die Donar-Eiche, den Kultbaum der germanischen Götterwelt, nicht umtanzt und nicht umarmt, sondern er hat sie gefällt und aus ihrem Holz ein Kreuz gezimmert und eine Petruskapelle gebaut."
Mit Blick auf den Schlüsselbegriff der Amazonas-Synode, der "Inkulturation", betonte der Bischof, dass diese immer Anknüpfung aber auch Bruch sei - schon immer.
"Ohne einen gewissen Bruch mit dem Vergangenen ist die Neuheit Christi nicht zu gewinnen."
Wer diese nicht leistet, der laufe Gefahr, zu weit zu gehen, warnt Voderholzer – auch im Fall der "Pachamama"-Statuen. Es sei "jedenfalls nicht ersichtlich, dass die entsprechenden Figuren die Verwandlung und Reinigung von einer naturalen Frömmigkeit hin zur heilsgeschichtlich ausgerichteten Marienfrömmigkeit durchlaufen hatten – entsprechend den Bemühungen früherer katholischer Missionare", so Voderholzer.
Dazu mahne aber gerade der "Reformationstag" der Lutheraner, der ebenfalls am 31. Oktober begangen wird. Andernfalls liefere man evangelikalen und pentekostalen und in ganz Lateinamerika sehr erfolgreichen Missionaren noch Argumente gegen die katholische Kirche.
Bischof Voderholzer erinnerte auch daran, dass der Zölibat die Lebensform Jesu und der Apostel war, "zu allen Zeiten und an allen Orten eine Provokation und eine Zu-mutung!"
"Jesus selbst wurde als 'Eunuch' beschimpft und verspottet.'
Der 31. Oktober ist der Gedenktag des Heiligen Wolfgangs (924-994). Er ist der Patron des Bistums Regensburg. Am Abend feierte die Diözese zusammen mit Bischof Rudolf Voderholzer ein Pontifikalamt zu Ehren des Heiligen in der Basilika Sankt Emmeram. Die Krypta der Kirche bewahrt den Schrein mit den Reliquien des Heiligen.
Es ist Tradition, dass Bischof Rudolf Voderholzer am Wolfgangstag eine orientierende und nach vorne weisende Predigt hält, in der er besonders auf Fragen eingeht, die in der Kirche aktuell die Runde machen.
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