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Vatikan stoppt Pläne des Bistums Trier, von 900 auf 35 Pfarreien zu reduzieren

Blick auf die Kuppel des Petersdoms vom Augustinianum am 1. Juli 2015.
Bischof Stephan Ackermann von Trier

Ein Schreiben aus dem Vatikan hat die Pläne des Trierer Bischofs Stephan Ackermann vorerst gestoppt, die knapp 900 Pfarreien im Bistum in künftig 35 Pfarreien zusammenzuschließen. Dies teilte das Bistum Trier am 21. November mit.

Das Vorhaben hatte das Bistum als ein "Projekt" mit dem Titel "Pfarreien der Zukunft" öffentlich vorgestellt (CNA Deutsch hat ausführlich berichtet).

Nun hat die Kleruskongregation des Vatikans entschieden, "den Vollzug des 'Gesetzes zur Umsetzung der Ergebnisse der Diözesansynode 2013-2016' auszusetzen", teilte die Diözese mit

Damit ist vorerst das Vorhaben Ackermanns ausgesetzt, die "Strukturreform" durchzuführen. die bereits am 1. Januar 2020 die ersten 15 Riesen-Pfarreien schaffen wollte. Die restlichen 20 sollten ein Jahr später folgen.

Stattdessen setzt sich jetzt der Päpstliche Rat für die Interpretation der Gesetzestexte mit dem vom Bistum verabschiedeten Gesetz auseinander und könnte den Beschluss am Ende möglicherweise einkassieren. Das Bistum teilt unterdessen mit:

"Bischof Ackermann wird nun wie von der Kongregation erbeten Stellung nehmen zu der Beschwerde, die die Priestergemeinschaft Unio Apostolica eingereicht hat."

Das Bistum werde "prüfen", welche Konsequenzen die "Aussetzung des Vollzugs" hat. 

Neben anderen hatte die Priestergemeinschaft Unio Apostolica das als "Strukturreform" bezeichnete Vorhaben des Bischofs mehrfach kritisiert. In der Zeitung "Volksfreund", einem Partner von "RP-Online", wird Initiativensprecher Harald Cronauer zitiert, der nach Eingang des Schreibens "sehr erfreut" darüber sei, "dass unsere Argumente in Rom auf fruchtbaren Boden gefallen sind".

Er hoffe nun auf eine Lösung, die alle Christen im Bistum mittragen könnten, so Rechtsanwalt Cronauer. 

Wo sind die Priester?

Auch die Laieninitiative "Kirchengemeinde vor Ort" lehnt die geplanten "XXL-Pfarreien" ab: "Diese Strukturreform spaltet das Bistum, die Priesterschaft, zahlreiche einzelne Gemeinden und letztlich uns Katholiken", schreiben die Initiatoren auf ihrer Website.

Die besorgten Katholiken äußern zudem Bedenken, dass durch Einführung neuer Gottesdienstformen im Zuge der Umstrukturierung eine "gewisse Beliebigkeit" Einzug halten könne und dass "in der vorgesehenen Übertragung der Verkündigung, insbesondere der Predigt, an Ehrenamtliche / Laien das Spezifische des Priesteramts verloren geht".

Die Reform betreffe nicht nur die Struktur, sondern auch das sakramentale Leben.

Ein klarer Hinweis darauf sei die Tatsache, dass das Wort "Priester" fehle: Es sei weder im Abschlussdokument noch im Gesetzestext zu finden, so die Kritiker.

Hinsichtlich des Priestermangels würde das Bistum zudem "den Kopf in den Sand stecken" und zu wenig für die Förderung von Berufungen tun, so die Initiative.

Wann die endgültige Entscheidung über den Fortgang der von Ackermann angestrebten Umstrukturierung getroffen wird, ist noch nicht bekannt.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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