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Theologie nützt nichts, wenn man nicht vor Gott die Knie beugt, warnt Papst Franziskus

Papst Franziskus küsst das Kind in der Krippe am 6. Januar 2020

"Theologie und pastorale Effizienz nützen wenig oder nichts, wenn man nicht die Knie beugt; wenn man es nicht wie die Sterndeuter macht, die nicht nur weise Organisatoren einer Reise waren, sondern sich auf den Weg gemacht und angebetet haben": Das hat Papst Franziskus am heutigen Hochfest der Erscheinung des Herrn – Epiphanie – gesagt.

Der Pontifex feierte am 6. Januar das heilige Messopfer im Petersdom. In seiner Predigt warnte er davor, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Im Zentrum muss Gott stehen, betonte Franziskus. Die Anbetung Gottes setze dies in die Tat um:

"Anbeten heißt, den Herrn ins Zentrum zu stellen, um nicht auf sich selbst fixiert zu bleiben. Es bedeutet, die Dinge recht zu ordnen und dabei Gott den ersten Platz einzuräumen."

Heute müsse sich jeder Christ fragen: "Bin ich ein Christ, der anbetet?" Nur wer Jesus von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehe, lerne sein Antlitz kennen, betonte der Papst. "Wenn wir anbeten, entdecken wir, dass das christliche Leben eine Liebesgeschichte mit Gott ist: Hier reichen einige gute Ideen nicht aus, sondern ihm muss man den ersten Platz einräumen, so wie es ein Verliebter gegenüber der Person macht, die er liebt. Genau so muss die Kirche sein, eine Anbeterin, die in ihren Bräutigam Jesus verliebt ist", erklärte der Pontifex am Dreikönigstag.

"Viele Christen, die beten, wissen nicht, wie man anbetet. Stellen wir uns diese Frage. Finden wir in unserem Tagesablauf Zeit für die Anbetung und geben wir der Anbetung in unseren Gemeinden Raum. Es liegt an uns als Kirche, das Wort in die Praxis umzusetzen", sagte der Papst.

"Anbeten heißt, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: das ist der Weg, um von vielen unnützen Dingen loszukommen, von Abhängigkeiten, die das Herz betäuben und den Geist benommen machen", so der Papst.

"Denn durch die Anbetung lernen wir zurückzuweisen, was nicht angebetet werden darf: den Götzen des Geldes, des Konsums, des Vergnügens, des Erfolges, unser Ich, das an die Stelle Gottes getreten ist."

Anbetung dagegen sei eine Geste der Liebe, die das Leben verändert, predigte der Papst. Dazu müsse man aber vor Gott auf die Knie gehen wie die Sterndeuter, und lernen, "vor dem göttlichen Wort zu schweigen". Durch die Anbetung, schloss Franziskus seine Predigt, werden auch Christen heute "den Sinn unseres Lebensweges entdecken. Und wie die Sterndeuter werden wir dann 'von sehr großer Freude erfüllt'".

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