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Papst Franziskus betet für alle, die Angst in der Coronavirus-Pandemie haben

Papst Franziskus vor den leeren Stuhlreihen der Kapelle im Domus Sanctae Marthae im Vatikan am 30. März 2020

In der Frühmesse am heutigen Montag hat Papst Franziskus für alle gebetet, die Angst haben angesichts der weltweiten Coronavirus-Epidemie – und zur Scham vor der Sünde aufgerufen.

"Lasst uns heute für die vielen Menschen beten, die nicht in der Lage sind, zu reagieren, weil sie die Angst vor der Pandemie geradezu lähmt. Möge der Herr ihnen die Kraft geben, zum Wohle der Gesellschaft und der Gemeinschaft zu reagieren", betete Franziskus am 30. März.

In seiner Predigt widmete sich der Papst der Tageslesung und deren Botschaft über die Barmherzigkeit Gottes.

"Im Antwortpsalm haben wir gebetet: Der Herr ist mein Hirte... Genau das ist die Erfahrung, die diese beiden Frauen – Susanna und die Ehebrecherin – aus den heutigen Lesungen machen", so der Pontifex laut "Vatican News" in der per Video übertragenen Eucharistiefeier.

Es gehe um mehr als zwei individuelle Frauen, erklärte der Papst: "Eine unschuldige Frau, die verleumdet wird, und eine sündige Frau, die man in flagranti ertappt hat. Beide sind zum Tode verurteilt. Die Unschuldigen und die Sünder. So mancher Kirchenvater hat in diesen beiden die Gestalt der Kirche gesehen: Die Heilige mit sündigen Kindern."

"Und da waren auch zwei Gruppen von Männern", fuhr Franziskus fort: "Die Richter und die Schriftgelehrten. Sie waren keine Kirchenmänner, aber sie standen im Dienst der Kirche und des Gesetzes. Viele der ersten Gruppe, die Susanna beschuldigten, waren korrupt. Die Schriftgelehrten dagegen waren zwar nicht korrupt, aber sie waren Heuchler."

"Beide Frauen sind durch dieses finstere Tal gewandert. Doch die Erste vertraut auf Gott, und der Herr greift ein. Die Zweite weiß, dass sie schuldig ist, sie schämt sich vor dem Volk, und sie hat sicher - auch wenn das nicht im Evangelium steht - tief in ihrem Herzen gebetet, um Hilfe gefleht. Und was tut der Herr? Er rettet die unschuldige Frau, lässt ihr Gerechtigkeit wiederfahren. Und der sündigen Frau vergibt Er."

 

Die Quintessenz dieser Botschaft: "Der Herr gibt den Heuchlern Zeit zur Buße, den Korrupten aber verzeiht er nicht", so der Papst an diesem Montag. Der Grund? Weil sie schamlos sind.

"Die Korruption hat den Betroffenen sogar die Fähigkeit genommen, sich zu schämen. Den Frauen antwortet der Herr. Susanna befreit er, und der anderen sagt er: 'Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!', und er lässt sie gehen, vor den Augen der Menschen. Im ersten Fall loben die Menschen den Herrn, im zweiten Fall lernen sie etwas".

Jeder von uns hat seine eigenen Geschichten, seine eigenen Sünden, schloss der Papst. Jeder aber müsse Gott dankbar sein, wenn man seine Sünden erkennt: "Denn wenn man sie nicht erkennt, heißt das, dass man korrupt ist. Wir blicken auf den Herrn, der Gerechtigkeit übt und so barmherzig ist. Schämen wir uns, Sünder zu sein, und danken wir Gott, dass wir nicht korrupt sind."

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(Die Geschichte geht unten weiter)

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