Ouagadougou, 01 April, 2020 / 8:12 AM
Kardinal Philippe Ouédraogo von Burkina Faso ist mit dem Coronavirus infiziert und an COVID-19 erkrankt. Wie seine Erzdiözese am Dienstag mitteilte, wurde der 75-jährige in eine Klinik in Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou eingeliefert.
Das berichtet ACI Africa, die afrikanische Schwesteragentur von CNA Deutsch.
Der Erzbischof ist der zweite Kardinal, von dem bekannt ist, dass er positiv auf das Virus getestet wurde. Er sei "in guter Verfassung und seine engen Mitarbeiter sollen sich selbst isolieren", sagte ein Sprecher der Bischofskonferenz Burkina Fasos, Pater Paul Dah, am 31. März gegenüber ACI Africa.
Der erste bekannte Infektionsfall unter den Kardinälen, der römische Generalvikar Angelo De Donatis, wurde am 30. März positiv auf das Coronavirus getestet.
Kardinal Ouédrago ist seit Juli 2019 Vorsitzender des Symposiums der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM). Er ist seit zehn Jahren Erzbischof von Ouagadougou in Burkina Faso und wurde 2014 von Papst Franziskus zum Kardinal ernannt.
Ouédraogo ist bereits der zweite Bischof aus Burkina Faso, von dem bekannt ist, dass er sich mit COVID-19 infiziert hat. Erzbischof emeritus Séraphin François Rouamba von Koupela wurde am 19. März in die Klinik Unserer Lieben Frau vom Frieden aufgenommen und positiv auf COVID-19 getestet. Der 78-jährige wurde inzwischen in ein anderes Krankenhaus verlegt und befindet sich Berichten zufolge in einem stabilen Zustand, so Bischof Laurent Birfuore Dabire von Dori am 25. März erklärte.
Burkina Faso hat den größten dokumentierten Coronavirus-Ausbruch in Westafrika, mit 249 dokumentierten Fällen per 31. März, so das Coronavirus Resource Center der Johns Hopkins Universität.
Das Coronavirus hat sich nach Angaben des Africa Center for Disease Control auf dem Kontinent in 47 Länder ausgebreitet.
Wie auf anderen Kontinenten wurden zahlreiche Ausgangsbeschränkungen verhängt, um die Ausbreitung zu verlangsamen. In mehreren Nationen wurde die öfentliche Feier von Gottesdiensten untersagt.
In Nordafrika melden Ägypten, Algerien und Marokko jeweils mehr als 500 dokumentierte Fälle, und die südafrikanische Regierung hat mehr als 1.300 Fälle registriert. Auch in Nigerias Hauptstadt Lagos, die bevölkerungsreichste Stadt Afrikas mit mehr als 20 Millionen Einwohnern, herrscht eine Ausgangssperre.
Weitere Bischöfe in Italien, Frankreich, China und den Vereinigten Staaten wurden ebenfalls positiv auf COVID-19 getestet. Bischof Angelo Moreschi, 67, starb am 25. März in der italienischen Stadt Brescia, nachdem er sich mit dem Coronavirus infiziert hatte.
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