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Bischof Hanke würdigt Pfarrei-Instruktion, warnt vor "Verlierer-Sieger-Schema"

Bischof Gregor Maria Hanke OSB
"Es liegt an uns, dass die Glut des Glaubens nicht erlischt.“ Bischof Gregor Maria Hanke OSB feiert das heilige Messopfer in der Schutzengelkirche am 5. Juli 2020

Angesichts stellenweise aufgeregter Reaktionen aus Deutschland auf die von Papst Franziskus approbierte Anweisung des Vatikans, dass Pfarreien sich der Mission verschreiben müssen, hat Bischof Gregor Maria Hanke davor gewarnt, ein "Verlierer-Sieger-Schema zu bemühen". Stattdessen sollten auch deutsche Hirten "der von Papst Franziskus eröffneten Hermeneutik" folgen "und zunächst das allen Gemeinsame" suchen. 

Das erklärt der Bischof von Eichstätt in einer heute veröffentlichten Stellungnahme (den vollen Wortlaut lesen Sie hier).

Der Vatikan hat mit der von Papst Franziskus approbierten Instruktion die Pfarreien der Weltkirche angewiesen, missionarischer zu werden. Dabei geht es auch um die Frage eines Umgangs mit Regionen, wo Priester fehlen und Pfarreien "reformiert" werden sollen: Dort etwa, wo keine Pfarreien möglich sind – oder nicht mehr möglich sind – sollen Bischöfe "missionarische Vorposten" errichten, erklärt der Vatikan: Diese "Missionsstationen" sollen "Gebets- und Anbetungszeiten, Katechesen und andere Initiativen zum Wohl der Gläubigen" gewährleisten. 

Wie bereits Kardinal Walter Kasper stellt Hanke fest, dass Kritik deutscher Kirchenvertreter nicht dem Vorwort oder ersten Teil gilt, sondern "hauptsächlich wegen der zweiten Hälfte des Dokuments" geübt werde. Darin werden jedoch "die Formen der Hirtensorge thematisiert und im Blick auf das Kirchenrecht beschrieben", so Hanke.

"Aber hinter der starken Bezugnahme auf das Kirchenrecht steht die sehr ernst zu nehmende Sorge, wie sich der Weg der Transformation der Pastoral zu gestalten hat, damit das vom II. Vatikanum gleich zu Beginn der Kirchenkonstitution Lumen Gentium beschriebene Ziel des Weges aller Pastoral nicht aus dem Blick gerät", mahnt Hanke.

"Die Kirche ist ja in Christus gleichsam das Sakrament, das heißt Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit (LG 1)".

Die Menschen zu erreichen und ihnen nahe zu sein gehöre zum missionarischen Auftrag der Kirche, erinnert der Bischof.

"Aber nicht eigene Strategien und Strukturen können dabei den Primat einnehmen", mahnt Hanke, der damit an die warnenden Worte im Brief von Papst Franziskus an die deutschen Katholiken anknüpft – und auf die Frage der Sakramentalität verweist.

"Das Anliegen des zweiten Teils der Instruktion ist nicht allein der sehr wohl wichtige Dienst des Priesters, das Dokument zielt auf die konkretisierte Sakramentalität der Kirche", betont der Benediktiner und Bischof am 28. Juli.Dazu gehöre die Ordnung des Zueinanders von Amt und Charisma, von gemeinsamem Priestertum aus Taufe und Firmung und Priestertum des Dienstamtes.

Das Schreiben der Kleruskongregation beschreibe dieses Verhältnis konkret für die Situation der Pfarrgemeinde, die den Menschen "missionarisch begegnen und in die Vereinigung mit Gott und Menschen einladen will", so Hanke weiter.

"Es wäre auch im Blick auf diesen Teil der Instruktion lohnend, statt hierin einen Kampf um die Rollen in der Kirche zu sehen oder nun das Verlierer-Sieger-Schema zu bemühen, der von Papst Franziskus eröffneten Hermeneutik zu folgen und zunächst das allen Gemeinsame zu suchen".

Die Sakramentalität der Kirche ist "das uns in unserer Verschiedenheit der Ämter und Charismen verbindende Wesen der Kirche", erklärt Hanke – "weil die Kirche Leib Christi mit vielen Gliedern ist".

Vom Verbindenden auszugehen und die Verschiedenheit im Dienst gegenseitiger Ergänzung zu deuten, um gemeinsam Wege der Evangelisierung gehen zu können, die die Kirche vor Ort als Sakrament, als Zeichen und Werkzeug der Vereinigung erfahrbar machen: Dazu lade die Instruktion eben ein.

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(Die Geschichte geht unten weiter)

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