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Covid-19-Pandemie: Weihbischof Puff fordert bundesweite Ausgangssperre

Weihbischof Ansgar Puff auf der Fronleichnamsprozession 2020 in Köln

Trotz der Belastung für jeden Einzelnen und die Familien: Weihbischof Ansgar Puff von Köln hat angesichts des neuen Höchststands an Toten durch Covid-19 in Deutschland eine bundesweite Ausgangssperre gefordert.

"Ich wünsche mir inzwischen einen solch härteren Lockdown für ganz Deutschland, denn es zeigt sich ja, dass die Zahlen nicht runtergehen, dass die Krankenhäuser voll sind und dass viel zu viele Menschen sterben", so Puff im "Domradio" am 9. Dezember.

"Ich bin bereit, meine persönliche Freiheit einschränken zu lassen, denn die persönliche Freiheit endet da, wo andere in Gefahr geraten", betont der Bischof.

Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut 590 neue Todesfälle innerhalb eines Tages. Das geht aus den Zahlen vom heutigen Mittwoch hervor. Vergangene Woche war mit 487 Toten ein erster Höchststand erreich worden.

"Jetzt sind Transparenz, Augenmaß und Konsequenz wichtig", so Puff. "Darum bete ich im Nachtgebet für die Politiker, dass sie den Mut haben, unbequeme Entscheidungen zu treffen. Ich bete für uns alle, dass wir bereit sind, unsere Freiheiten zurückzunehmen, um andere zu schützen – und ich bete für die vielen Angehörigen, die in diesen Tagen vor Weihnachten ihre Toten betrauern".

Bayern hat für den heutigen Mittwoch den offiziellen Katastrophenfall angekündigt, wie CNA Deutsch berichtete. Ein für den Heiligen Abend in München geplanter, ökumenischer "Freiluft-Weihnachtsgottesdienst" mit Kardinal Reinhard Marx und dem evangelischen Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm ist abgesagt worden.

"Das Virus ist nicht katholisch"

Bundeskanzlerin Angela Merkel rief in einer ungewöhnlich emotionalen Rede im Bundestag erneut dazu auf, alle Kontakte außerhalb der eigenen, engen Familie zu reduzieren. "Wenn wir jetzt zu viele Kontakte vor Weihnachten haben und anschließend es das letzte Weihnachten mit den Großeltern war, dann werden wir etwas versäumt haben, das sollten wir nicht tun".

Zudem forderte die Kanzlerin "weitreichende Schließungen" nach Weihnachten. In einer Phase bis zum 10. Januar sollten Geschäfte geschlossen bleiben.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagte bereits gestern Abend der Sendung "ARD extra": "Das Virus wird keine Ferien machen. Das Virus ist nicht katholisch, wie heute auch ein Kollege sagte". Daher müsse man auch an Weihnachten vorsichtig sein und Ansteckungen vermeiden.

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