Vatikanstadt, 03 Januar, 2021 / 3:28 PM
Zur Übertragung des Angelusgebets am heutigen zweiten Sonntag nach Weihnachten hat Papst Franziskus scharfe Kritik daran geübt, in der Coronavirus-Krise in den Urlaub zu fliegen, um dem Lockdown zu entkommen.
"Es gibt die Versuchung, sich nur um die eigenen Interessen zu kümmern, etwa weiterhin Krieg zu führen, sich nur auf wirtschaftliche Interessen zu konzentrieren, hedonistisch zu leben, also nur die eigene Lust zu befriedigen", so der Pontifex am 3. Januar 2021.
"Ich habe in den Zeitungen etwas gelesen, das mich sehr traurig gemacht hat", fuhr Franziskus fort.
"In einem Land, ich weiß nicht mehr welches, sind an diesem Nachmittag mehr als 40 Flugzeuge abgeflogen, um dem Lockdown zu entkommen und einen schönen Urlaub zu haben. Aber diese Leute, die gute Leute sind, haben sie nicht an die gedacht, die zu Hause geblieben sind, an die wirtschaftlichen Probleme so vieler Menschen, die der Lockdown niedergeschlagen hat, an die Kranken? Sie nehmen einfach Urlaub und machen ihr eigenes Ding. Das hat mich sehr betrübt."
In seiner Betrachtung zum Evangelium des Tages sprach der Papst über die Stelle am Anfang des Johannesevangeliums, in der das Wort Gottes personifiziert wird in Jesus Christus: "Der heilige Evangelist Johannes nennt Ihn das Wort. Was will er uns damit sagen?"
"Die Tatsache, dass Jesus von Anfang an das Wort ist, bedeutet, dass Gott von Anfang an mit uns kommunizieren will. Er will zu uns sprechen", sagte der Pontifex."Er liebt uns alle. Hier ist die wunderbare Botschaft des heutigen Tages: Jesus ist das ewige Wort Gottes, das schon immer an uns gedacht hat und mit uns kommunizieren wollte."
Und da der Herr Fleisch geworden sei, sei "ihm also nichts in unserem Leben fremd", so der Papst wörtlich.
"Es gibt nichts, was Er verschmäht; wir können alles mit Ihm teilen, alles. Lieber Bruder, liebe Schwester, Gott ist Fleisch geworden, um dir zu sagen, dass er dich genau dort liebt, dass er uns genau dort liebt, in unseren Schwächen; in deinen Schwächen, genau dort, wo wir uns am meisten schämen, wo du dich am meisten schämst. Das ist eine gewagt, das ist eine gewagte Entscheidung von Gott. Er wurde gerade dort zu Fleisch, wo wir uns oftmals schämen. Er tritt in unsere Schande ein, um zu unserem Bruder zu werden, um die Straße des Lebens mit uns zu teilen". Umgekehrt wünsche sich Gott von den Menschen "eine große Intimität".
"Tun wir das, mit Vertrauen, öffnen wir Ihm unser Herz, sagen wir Ihm alles. Lasst uns in der Stille vor der Krippe innehalten, um die Zärtlichkeit des nahen, fleischgewordenen Gottes zu genießen. Und laden wir ihn ohne Angst in unser Haus ein, in unsere Familie, in unsere Schwächen. Laden wir ihn ein, damit er unsere Wunden sieht. Er wird kommen und das Leben wird sich verändern", so Franziskus.
Abschließend betete der Papst: "Möge die heilige Mutter Gottes, in der das Wort Fleisch geworden ist, uns helfen, Jesus aufzunehmen, der an die Tür unseres Herzens klopft, um mit uns zu leben".
"Einen besonderen Gruß richte ich an diejenigen, die das neue Jahr mit größeren Schwierigkeiten beginnen, an die Kranken, an die Arbeitslosen, an diejenigen, die Situationen der Unterdrückung oder Ausbeutung erleben. Und mit Zuneigung möchte ich alle Familien grüßen, besonders diejenigen, in denen kleine Kinder sind oder die eine Geburt erwarten. Eine Geburt ist immer ein Versprechen der Hoffnung. Ich bin diesen Familien nahe", schloss der Pontifex.
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