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Bericht: Kardinal Woelki laut Vatikan "kirchenrechtlich korrekt" gehandelt

Der Kölner Erzbischof: Kardinal Rainer Maria Woelki.

Eine interne Prüfung des Vatikans soll bestätigt haben, dass sich Kardinal Rainer Maria Woelki kirchenrechtlich korrekt verhalten habe – so ein Bericht der "Welt am Sonntag" in ihrer heutigen Ausgabe.

Die "Affäre" Woelki stehe vor einer Wende, so die Zeitung am 7. Februar wörtlich – unter Berufung auf Quellen im Vatikan.

CNA Deutsch hat diese Meldung nicht unabhängig bestätigen können. Die Zeitung räumt zudem ein, dass noch unklar sei, ob und wie Papst Franziskus "mit der Einschätzung seines Apparates" umgehen werde.

Woelki hatte Papst Franziskus im Dezember gebeten, die gegen den Kölner Erzbischof erhobenen Vertuschungsvorwürfe zu überprüfen, wie CNA Deutsch berichtete.

Nach Informationen der "Welt" wurde diese Prüfung vor wenigen Tagen abgeschlossen: Der Papst habe die Bitte Woelkis der Bischofskongregation übermittelt.

"Nach einiger Verzögerung wurde die Sache weitergereicht an die Glaubenskongregation mit der Bitte um Prüfung. Die Glaubenskongregation kam zu der Auffassung, dass Kardinal Woelki" – im Fall des Priesters O. – "kirchenrechtlich korrekt gehandelt habe", schreibt die Zeitung am heutigen 7. Februar.

Dieses Ergebnis sei dem Präfekten der Bischofskongregation, Kardinal Marc Ouellet, umgehend mitgeteilt worden – der am Samstag, 30. Januar, zu seiner wöchentlichen Audienz bei Papst Franziskus war. Nun gelte es abzuwarten, wann und wie der Pontifex letztlich entscheide.

 

Vorverurteilung durch Medien und innerkirchliche Gegner?


Bereits seit einigen Tagen sind vehement formulierte Rücktrittsaufforderungen durch einzelne Journalisten und innerkirchliche Widersacher – sowie Kritik einiger deutscher Bischöfe – auf zunehmenden öffentlichen Widerstand gestoßen, wie CNA Deutsch berichtete. 

In der "Welt am Sonntag" schreibt dazu Lucas Wiegelmann heute: "Der Kardinal selbst ließ die Affäre monatelang laufen, ein erkennbares Krisenmanagement gab es nicht, glaubwürdige Kommunikation auch nicht".

"Wahr ist aber auch: Die öffentliche Wut trifft einen Mann, der vielen Gläubigen, Journalisten und auch manchem Amtsbruder schon lange ein Dorn im Auge ist wegen seiner konservativen Positionen im Allgemeinen" – und vor allem seiner Kritik am "Synodalen Weg".

Im Magazin "Der Spiegel" kritisierte der prominente Jurist und Atheist Thomas Fischer in einem Kommentar am Freitag ebenfalls die Protagonisten dessen, was andere Beobachter als eine mediale und klerikale Vorverurteilung bezeichnen. 

"Wir bewegen uns damit einmal mehr auf der Kreisbahn öffentlicher Vorurteile und Empörungsverlautbarungen, auf der zwischen der Behauptung, irgendetwas sei möglicherweise passiert, der Feststellung, der 'Druck nehme zu', und der Forderung, irgendjemand müsse von irgendetwas 'zurücktreten' in der Regel nicht mehr als zehn Tage vergehen", so Fischer.

Gleichzeitig haben sich besorgte Personen öffentlich hinter den Kardinal gestellt. Auf der Plattfrom "OpenPetition" erklären mittlerweile knapp 2.000 Unterzeichner, sie sprächen Woelki ihr Vertrauen aus, und eine Initiative namens "Fairness in der Kirche" setzt sich auf einer neu gegründeten Plattform nach eigenen Angaben "für Recht und Gerechtigkeit, Fairness und einen respektvollen Umgang miteinander in unserer Kirche" ein.

Woelki selbst hat sich bei der Online-Konferenz zum umstrittenen "Synodalen Weg" mit einer Erklärung der Kritik gestellt, die auch auf der Homepage des Erzbistums Köln veröffentlicht wurde. Dabei beteuerte der Erzbischof erneut seinen Willen zur lückenlosen Aufklärung.

"Ich bin mir schmerzlich bewusst, dass dadurch, wie von uns Aufarbeitung in den vergangenen Monaten erfolgt ist, Vertrauen verloren gegangen ist", so Woelki, "als einer der ersten, die einen Betroffenenbeirat eingerichtet und eine unabhängige Untersuchung mit Namensnennung in Auftrag gegeben haben, haben wir und habe ich Fehler gemacht". Man habe "nicht gut kommuniziert", räumte der Hirte ein, für diese Fehler trage er selbst die Verantwortung. Das erste Gutachten, dessen Veröffentlichung von Medienvertretern wiederholt gefordert wurde, werde man "zur Einsicht freigeben", kündigte er an. Kardinal Woelki sagte wörtlich:

"Es tut mir wirklich leid, dass Betroffene wieder sozusagen durch das, was wir hier getan haben, neuem Leid ausgesetzt sind, aber auch alle Schwestern und Brüder, auch in den anderen Diözesen. Wir werden aufarbeiten, wir werden das erste Gutachten, das wir nicht veröffentlicht haben, zur Einsicht freigeben, erst den Betroffenen, dann auch Journalisten und allen anderen, die das möchten. Wir werden mit dem zweiten Gutachten, von dem wir uns erhoffen, dass es rechtssicher ist, weiterarbeiten, systemische, institutionelle und persönliche Verantwortlichkeiten benennen und aufdecken. Und ich stehe zu meinem Wort, dass dann Namen genannt werden. Das habe ich den Betroffenen versprochen und das wird auch so sein."

Wie CNA Deutsch von der Pressestelle des Erzbistums Köln am Freitagnachmittag erfahren hat, gibt es noch keinen Zeitplan, an dem das erste Gutachten Interessierten zur Einsicht vorgelegt wird. "Die Umstände, auch die zeitlichen, für diese Einsicht werden vorher von uns veröffentlicht", teilte das Erzbistum auf Anfrage schriftlich mit.

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Gleichzeitig verwies die Pressestelle gegenüber CNA Deutsch auf eine Pressemitteilung vom 27. November 2020. Bereits zu diesem Zeitpunkt hatte Kardinal Woelki angekündigt, dass eine Einsicht in das nichtveröffentlichte erste Gutachten grundsätzlich möglich sei. Wörtlich heißt es:

"Darüber hinaus hat Kardinal Woelki in Absprache mit Prof. Gercke und weiteren Experten beschlossen, nach Abschluss der Arbeiten an der unabhängigen Untersuchung eine generelle Möglichkeit eines Einblicks in das Westpfahl-Gutachten für die Öffentlichkeit zu ermöglichen. Als Vorbild dient hierbei das Vorgehen in Limburg. Dies eröffnet die Möglichkeit der Einsicht für interessierte Einzelpersonen, insbesondere Betroffene oder Journalisten im rechtlich möglichen Rahmen."

Über den aktuellen Stand können sich Interessierte über eine Internetseite informieren, so das Erzbistum.

Dieser Bericht wird laufend aktualisiert. Letztes Update 7.2.21 um 22:24 Uhr.

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