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Vatikan: "Haben kein Geld für Seligsprechung verlangt"

Vatikan: Petrus auf dem Petersplatz vor der Basilika

Die Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse hat den Vorwurf zurückgewiesen, ein Mitarbeiter habe im Jahr 2018 Schmiergeld verlangt, um die Seligsprechung eines 1978 ermordeten italienischen Politikers voranzubringen.

"Was gesagt wurde, ist nicht wahr", schrieb Pater Bogusław Turek, Untersekretär der Heiligenkongregation, in einem Brief vom 9. April an die Journalisten einer italienischen investigativen Nachrichtensendung, die am 12. April ausgestrahlt wurde.

Das berichtet die "Catholic News Agency", die englischsprachige Schwesteragentur von CNA Deutsch.  

In der TV-Sendung beschuldigte ein kirchlicher Postulator des Verfahrens den Untersekretär, ihn im Juni 2018 um ein Bestechungsgeld gebeten zu haben, um das Verfahren zur Seligsprechung des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Aldo Moro voranzutreiben.

"Ich habe mich nie mit dem Verfahren von Aldo Moro befasst, noch habe ich mich damit befasst, weil es noch nicht im Dikasterium vorgelegt wurde", sagte Turek in dem Brief, der von der Pressestelle des Vatikans am 13. April veröffentlicht wurde.

In einer weiteren Stellungnahme vom 9. April bemerkte die Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, dass sie im April 2018 die Mitteilung erhalten hatte, dass die Förderer von Moros Verfahren das Mandat des Postulators widerrufen und jemand Neues eingesetzt hätten. 

"Es ist daher anzumerken, dass eine finanzielle Anfrage nicht im Juni 2018 an Herrn G. gestellt worden sein kann, wie er behauptet, da er nicht mehr Postulator war", so die Stellungnahme der Kongregation.

Der Postulator machte die Anschuldigung in einem Interview in der Sendung "Report", die auf dem staatlichen Sender Rai3 ausgestrahlt wird. Der Italiener ist ein Journalist und Autor, der auch in der Lokalpolitik tätig war.

Pater Turek sagte, er habe sich mit dem Postulator in den Büros der Heiligenkongregation aus einem anderen Grund getroffen: um ihm zu erklären, dass er vom Dikasterium nicht als Postulator zweier anderer Seligsprechungsverfahren zugelassen worden sei, "weil die von den kanonischen Normen geforderten Voraussetzungen fehlen."

Der Korruptionsvorwurf hat demnach nichts mit den bereits laufenden Ermittlungen mehrerer Staatsanwaltschaften gegen das Vatikanische Staatssekretariat zu tun, wo ebenso Vorwürfe von Bestechung im Raum stehen sowie der Geldwäsche, der Kuppelei, des Missbrauchs von Spendengeldern und anderer Verbrechen. 

Aldo Moro war ein prominenter katholischer Politiker und Jurist. Er war ein Gründungsmitglied der italienischen Mitte-Links-Partei Democrazia Cristiana und gilt als einer der populärsten Politiker in der Geschichte der italienischen Republik.

Moro war auch einer der dienstältesten Ministerpräsidenten Italiens in der Nachkriegszeit, er hielt das Amt von 1963 bis 1968 und erneut von 1974 bis 1976.

Er wurde am 9. Mai 1978 von der linksradikalen Terrorgruppe Rote Brigaden ermordet, nachdem er entführt und 55 Tage lang gefangen gehalten worden war.

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