Vatikanstadt, 09 Juni, 2021 / 2:35 PM
Papst Franziskus hat erneut zum Jesusgebet aufgerufen und die Katholiken ermutigt, diese Form des Gebets, die auch als "Herzensgebet" bekannt ist, einzuüben.
Schon am 21. April hatte der Pontifex die katholischen Gläubigen ermutigt, einen geistlichen Klassiker der Orthodoxie aus dem 19. Jahrhundert zu lesen: Das Buch "Aufrichtige Erzählungen eines russischen Pilgers" – das zur weltweiten Verbreitung des Jesusgebets beigetragen hat.
Das Gebet wird in Deutschland auch als "Ruhegebet" geschätzt und praktiziert.
In seiner Reihe von Katechesen über das Gebet widmete sich der Pontifex an diesem Mittwoch erneut dieser Form des "Betens ohne Unterlass" und der grundsätzlichen Beharrlichkeit im Gebet zu Gott.
"Wie ist es also möglich, immer zu beten? Der Katechismus bietet uns hier wunderschöne Zitate, die der Geschichte der Spiritualität entspringen und auf die Notwendigkeit eines beharrlichen Gebets pochen, das der Schwerpunkt der christlichen Existenz sein sollte", sagte Papst Franziskus.
Natürlich sei es nicht so einfach, diese Prinzipien in der Praxis umzusetzen, räumte er ein. "Ein Vater und eine Mutter, die tausend Dinge zu tun haben, können Sehnsucht nach der Zeit in ihrem Leben verspüren, als es leicht war, regelmäßig Zeit und Raum für das Gebet zu haben. Aber dann: Die Kinder, die Arbeit, Familienangelegenheiten, die Eltern, die älter werden… Man hat den Eindruck, einfach nie mit allem fertig zu werden. In dieser Situation tut es gut, daran zu denken, dass Gott, unser Vater, der sich um das ganze Universum kümmern muss, sich immer an jeden einzelnen von uns erinnert. Daher sollten auch wir uns immer an Ihn erinnern!"
Abschließend sagte der Pontifex, an seine Zuhörer gewandt, "wiederholen wir dieses einfache Gebert, schauen wir mal, ob ihr es noch in Erinnerung habt. Sagen wir es zusammen. Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, hab Erbarmen mit mir Sünder! Dieses Gebet unaufhörlich zu sprechen, wird euch in der Einheit mit Jesus Christus helfen."
An die polnischsprachigen Pilger gewandt, sagte er: "Diesen Freitag feiern wir das Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu. An diesem Tag, dem 100. Jahrestag der Weihe der polnischen Nation an das Heiligste Herz Jesu, werden Ihre Bischöfe diesen Akt feierlich erneuern. Ich ermutige Sie, von der Liebe Gottes durchdrungen zu sein und am Aufbau einer Zivilisation der Liebe mitzuarbeiten."
Schließlich wandte er sich an die italienischsprachige Bevölkerung und sagte: "Übermorgen werden wir das Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu feiern, in dem sich die Liebe Gottes der ganzen Menschheit offenbart hat."
Die Generalaudienz endete mit der Rezitation des Vaterunsers und dem Apostolischen Segen.
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