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Beschwichtigungsversuch: Kretschmann über Konsequenzen einer "Ampel"-Koalition für Kirche

Der Grünen-Politiker Winfried Kretschmann in einer Aufnahme des Jahres 2018

Die politischen Bedingungen für die Kirche in Deutschland werden sich auch in einer Bundesregierung mit "Ampel"-Koalition nicht verschlechtern. Davon zeigt sich der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Die Grünen) überzeugt.

Seine Begründung wird nicht weniger Verwunderung auslösen als diese in der  "Herder Korrespondenz" (November-Ausgabe) veröffentlichte Behauptun: "Wir haben eine Trennung von Staat und Kirche, beide agieren aber kooperativ, wir sind ein säkularer Staat, aber kein laizistischer Staat", so Kretschmann beschwichtigend.

Mit Blick auf die entschieden nicht-christlichen Posiitionen bei SPD, den Grünen und der FDP äußert sich Kretschmann wie folgt: Es gebe "Laizisten, die sich über die Kirchensteuer aufregen, die sie selbst gar nicht bezahlen müssen".

Diejenigen, die sich hier "echauffieren (…) wissen in der Regel gar nicht, dass die Kirchensteuer in Wirklichkeit keine Steuer ist, sondern nur so heißt", behauptet der Grünen-Politiker.

Tatsächiich wird die Kirchensteuer in Deutschland als Steuer eingezogen. Der selber steuer-finanzierte Politiker behauptet weiter: Es gebe wichtigere Probleme, als sich "an solchen Fragen abzuarbeiten".

Eine Aussage, die etwa mit Blick auf Religionsfreiheit, den Lebensschutz und die Familie nicht nur katholische Christen verwundern dürfte.

Doch Kretschmann versucht stattdessen, weniger kritische Probleme anzusprechen: Natürlich könne es beispielsweise beim Sonntagsschutz auch zu Veränderungen kommen, wenn die Kirchen "an prägender Kraft" verlieren.

Der Sonntagsschutz habe Verfassungsrang. "Er ist ein Geschenk der Gläubigen an die ganze Gesellschaft, dass alle zur Ruhe kommen können."

Was Kretschmann verschweigt: Nicht nur für Säkularisten aus den eigenen Reihen der Grünen ist das Verhältnis der Katholischen Kirche in Deutschland zum Staat ein Problem, sondern auch umgekehrt für eine wachsende Zahl von Katholiken. Auch mehrere Bischöfe fordern öffentlich nicht nur Überdenken der  Kirchensteuer, sondern diskutieren intern eine Reform des Verhältnisses mit der Politik, nicht zuletzt vor dem Auftreten deutscher Politiker und ZdK-Mitglieder zu Glaubensfragen.

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