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George Floyd als Jesus, Blasphemie und Rassismus: Der Fall der zweimal gestohlenen "Ikone"

Die 1887 gegründete "Catholic University of America" in Washington D.C. (USA).

Jetzt hat sich der Präsident entschuldigen müssen: An der renommierten Catholic University of America erregt der kuriose Fall einer "Ikone" die Gemüter, auf der George Floyd als Jesus dargestellt wird. 

Verhandelt wird dabei nicht nur das komplexe Verhältnis der amerikanischen Gesellschaft mit "Rassen" und "Rassismus" – sondern der Umgang mit der Darstellung religiöser Überzeugungen und sakraler Kunst. 

Ist es Gotteslästerung, eine Person als Jesus zu malen, um eine politische Botschaft zu transportieren oder Aufmerksamkeit zu erregen?

Die Künstlerin Kelly Latimore aus St. Louis hat das Bild mit dem Titel "Mama" gemalt, das die Kontroverse losgetreten hat. Es wurde im Februar vor der Kapelle der Columbus School of Law der Universität angebracht. In einem Stil, der an die christliche Ikonographie der Orthodoxie angelehnt sein soll, zeigt das Kunstwerk eine "schwarze" Jungfrau Maria und Jesus in einer pietätvollen Szene. Der Blick Marias ist auf den Betrachter gerichtet.

(Quelle: Kelly Latimore via Facebook)

John Garvey, Präsident der Katholischen Universität von Amerika, musste sich nun für die Ausstellung entschuldigen. Er sagte, das zweimal gestohlene Bild habe "unnötige Kontroversen und Verwirrung" verursacht.

"Einige Kritiker waren der Meinung, dass die Identität der männlichen Figur bestenfalls zweideutig sei. Viele sahen die Figur in den Armen der Muttergottes als einen vergöttlichten George Floyd. Diese Interpretation führte zu dem Vorwurf, das Werk sei blasphemisch, was im Widerspruch zu der Gott und seinem heiligen Namen gebührenden Achtung steht. Die Verteidiger des Werks sagten, es solle zum Nachdenken darüber anregen, Christus in den Bedrängten unter uns zu sehen", so Garvey in einer E-Mail an die Universität vom 20. Dezember.

"Unabhängig von Ihrer Interpretation hat das Werk unnötige Kontroversen und Verwirrung gestiftet, was ich sehr bedauere", sagte er.

Garvey sagte, dass es "viele Beispiele für Kunstwerke gibt, die den kulturellen Reichtum und die Vielfalt der katholischen Kirche widerspiegeln, ohne dabei Verwirrung bei gläubigen Katholiken zu stiften".

Er sagte, er habe die Fakultät für Theologie und Religionswissenschaften gebeten, im Frühjahr eine Konferenz zu organisieren, "um das Thema sakrale Kunst und Inkulturation zu erkunden". An der Konferenz werden Experten teilnehmen und über "Fragen im Zusammenhang mit der Schaffung von Kunstwerken, die sowohl kulturell relevant als auch den Lehren unseres Glaubens treu sind" diskutieren.

Zu Beginn der E-Mail schrieb Garvey, dass es bei der Feier von Weihnachten um das Geheimnis der Menschwerdung Gottes gehe, wobei er feststellte, dass "das Umgekehrte nicht zutrifft: Der Mensch kann nicht danach streben, Gott zu werden."

Er räumte ein, dass die Gottwerdung des Menschen "die Hauptkritik" an der Ikone sei.

Er sagte, die Kontroverse lade die Gemeinschaft dazu ein, die Bedeutung der Darstellung von Christus in der Kunst zu überdenken, und stellte fest, dass "sie das widerspiegeln sollte, was wir über Gott und unsere Beziehung zu ihm glauben."

"Trotz dieser Rückschläge bleibt unsere Absicht: Wir streben danach, eine Gemeinschaft zu sein, in der sich Menschen aller Rassen, Kulturen und Nationen willkommen fühlen", sagte er. "Die Katholische Universität von Amerika ist eine treu katholische Universität, die stolz auf ihr Erbe ist und alle willkommen heißen möchte, die eine katholische Universitätsausbildung anstreben."

Nachdem das erste Gemälde am 23. November gestohlen worden war, schickte Garvey am nächsten Tag eine E-Mail an die Universitätsgemeinschaft, in der er den Diebstahl anprangerte, sagte aber auch, dass die Schule eine "beträchtliche Anzahl von E-Mails und Anrufen" erhalten habe, in denen das Gemälde kritisiert wurde.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Garvey räumte ein, dass einige Kommentare nachdenklich und vernünftig waren, während er andere als beleidigend und rassistisch bezeichnete. Die meisten Beschwerden kamen von außerhalb der Universität, sagte er.

In dieser E-Mail erklärte er, dass er die Schule nicht anweisen werde, das Gemälde zu entfernen, da er sich an seine Regel" halte, nichts zu "canceln" lassen – eine Praxis, die er während seiner Amtszeit als Präsident durchgezogen habe.

"Wir hoffen, dass wir auf dem Campus weiterhin eine Kultur aufbauen können, die einen durchdachten Dialog und eine Debatte fördert und nicht die Art von Tyrannei, die dieser Diebstahl darstellt", fügte er hinzu.

Nachdem das zweite Gemälde Anfang Dezember gestohlen wurde, hat die Studentenvertretung eine Resolution verabschiedet, in der gefordert wird, dass keine Kunstwerke mit dem Titel "Mama" von Kelly Latimore in Universitätsgebäuden aufgehängt oder ausgestellt werden dürfen.

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https://twitter.com/cnadeutsch/status/1110081719661723653?s=20 

Übersetzt, überarbeitet und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur. 

 

 

 

 

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