Es ist nur wenig bekannt, wer der heilige Christophorus war bzw. welche Bedeutung er hat – und das, obwohl Christophorus-Medaillen oder Christophorus-Plaketten im Auto oder am Schlüsselbund überall anzutreffen sind. Notarzthubschrauber mit dem Namen Christoph können von verschiedenen Stützpunkten aus an jeden Ort in Deutschland und Österreich gelangen, um Menschen zu retten und sie schnell in eine Klinik zu verbringen.

Sicher wurde der heilige Christophorus einst mit Bedacht ausgewählt, als man den Rettungshubschraubern einen Namen geben wollte. Ob die Piloten immer die Bedeutung des Namens kennen? Oder ist er für sie wie für die allermeisten der Millionen Autofahrer auf deutschen Straßen nur ein anonymer „Schutzbegleiter“?

Der fe-Medienverlag, der das vorliegende Buch des Priesters Peter Dyckhoff mit dem Titel „Christophorus. Weg der Wandlung“ soeben veröffentlicht hat, notiert auf dem Bucheinband: „Das Leben des Christophorus zeigt einen erlösenden Weg der äußeren und inneren Wandlung. Sein Leben macht deutlich, dass religiöses Leben nicht nur aus Gebet besteht, sondern auch aus aktivem Tun – auch für andere.“

Das wunderschöne Buch, das mit zahlreichen Farbbildern ausgestattet ist, verweist auf die „Legenda aurea“, die „Goldene Legende“, in der Heiligengeschichten aus der Frühzeit des Christentums bis ins Mittelalter hinein aufgezeichnet sind. Aus diesem Buch erfahren wir mehr über den heiligen Christophorus, nämlich wie der heilige Mann das Kind – das Jesuskind – durch die Fluten getragen hat.

Er sprach zu dem Kind: „Du hast mich in große Gefährlichkeit bracht, Kind, und bist auf meinen Schultern so schwer gewesen: hätte ich all diese Welt auf mir gehabt, es wäre nicht schwerer gewesen.“ Darauf antwortet das Kind: „Des sollst du dich nicht verwundern, Christophore; du hast nicht allein die Welt auf deinen Schultern getragen, sondern auch den, der die Welt erschaffen hat. Denn wisse, ich bin Christus, dein König, dem du mit dieser Arbeit dienst …“

Manche mögen sich an diese Stelle aus dem Leben des heiligen Christophorus erinnern. Der Autor unseres Buches, Peter Dyckhoff, gräbt tiefer und nimmt seine Leser mit hinein in die spannende Lebensgeschichte eines sich verschenkenden Menschen. Viele großartige Künstler haben sich um treffende Darstellungen des Heiligen bemüht. Dyckhoff geht ihnen entgegen und untersucht, was sie uns heute mitteilen können.

Das Buch endet mit dem Gedicht von Rainer Maria Rilke aus dem Jahr 1913 mit dem Titel „Sankt Christofferus“. Der Schluss lautet:

„Da ist doch keiner, oder bin ich blind?
Warf er sich vor und ging noch einmal schlafen,
bis ihn dieselben Laute zwingend lind
noch einmal im verdeckten Innern trafen:
Er kam gewaltig:
Draußen war ein Kind.“

Am Ende der „Legenda aurea“ kommt der große Kirchenlehrer Ambrosius zu Wort, der betet: „Herr, du hast dem Christophorus viel Kraft und Weisheit gegeben, dass er mit vielen Wundern eine große Zahl von Menschen zum christlichen Glauben führe … Das Blut des Heiligen, mit Erde vermischt, gab dem König das Licht wieder; und mit der leiblichen Blindheit wurde auch die geistige Blindheit von ihm genommen, denn er fand Gnade vor dir.“

Mögen all jene, die zu dem empfehlenswerten Buch greifen, die Gnade erhalten, dass ihnen ihre Blindheit genommen werde und sie sehen.

Peter Dyckhoff: Christophorus. Weg der Wandlung; fe-Medienverlag 2023; 128 Seiten; 15 Euro; ISBN: 9783863573935

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