Die theologisch begründete Kritik an der Agenda des Synodalen Wegs wächst. Beispielhaft dafür steht auch der römisch-katholische Klartext, den der Augsburger Bischof Dr. Bertram Meier in einer Predigt am 10. Oktober 2021 und in einem Interview mit Radio Horeb gesprochen hat: „Am deutschen Wesen wird die Weltkirche sicher nicht genesen.“ Eindringlich warnt er vor nationalen Sonderwegen. Was Bischof Meier prägnant, leidenschaftlich und eindeutig benennt, würde zu weiteren Spaltungsprozessen wie zur Abwendung von Christus und seiner Kirche führen. Die Zukunftsfähigkeit der Kirche hängt nicht von den „Humanwissenschaften“ Michel Foucaults ab, nicht von kirchenpolitischen Machtinteressen und fruchtlosen Strukturdebatten, nicht von einer Klerikalisierung von Laien und nicht von einem festen Glauben an die absolute Gültigkeit subjektiver Überzeugungen und Meinungen. Wer das Evangelium Jesu Christi umdeutet und sich quasi von Rom abnabeln möchte, der separiert sich nicht nur von der Weltkirche, sondern auch von der Kirche aller Zeiten und Orte und aus der Kirche der Heiligen. Wer in anmaßender Überschätzung seiner Fantasien, Ideen oder Argumente die Kirche deutschkatholisch verändern will, der schert – ob absichtlich oder nicht, spielt keine Rolle – aus der Kirche des Herrn aus.

Der heilige Johannes Paul II. schrieb anlässlich des ersten Tages der Priesterseminaristen in Deutschland am 16. Mai 2003: „Bleibt ganz fest mit Christus verbunden, und ihr werdet den wahren und vollen Sinn eurer Existenz finden! Sucht den Herrn mit all euren Kräften und liebt ihn über alles andere. Jesus soll der Mittelpunkt eurer Interessen und Pläne sein! Das Gebet, das Hören auf Gottes Wort, das Schweigen und die Betrachtung sowie der beständige Empfang der heiligen Sakramente werden euch zu wahren Freunden Jesu machen und zu unerschrockenen Aposteln seiner Frohen Botschaft.“ Was er damals den Seminaristen schrieb, gilt heute nicht weniger für alle Gläubigen. Wer sich mit Christus verbindet, verbindet sich zugleich mit der Kirche des Herrn, um sie immer mehr zu lieben. Unser Streben sollte auf Heiligkeit ausgerichtet sein, nicht auf eine deutsche kulturchristliche Schulmeisterei und konzilswidrige Anpassung an den Zeitgeist. Heiliger Johannes Paul II., bitte für uns!

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