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Aphorismen über die Heilige Eucharistie

Der heilige Thomas von Aquin hält in dieser Darstellung die Kirche in seiner Hand, in deren Mitte die heilige Eucharistie prangt.

Noch ein neues Buch über die Eucharistie? Und das in Verbindung mit Aphorismen? Was soll das, so mag sich mancher fragen, der es satt ist, dass mit dem Heiligsten, was die Kirche im Auftrag Christi verwaltet, skandalös umgegangen wird.

Doch weit gefehlt.

Jedem, der das aktuelle Buch aus der Verlagsbuchhandlung Sabat mit dem Titel "Aphorismen über die Heilige Eucharistie" in die Hand nimmt, wird durch den Untertitel klar, um was für einen Schatz es sich handelt. "Anleitung, fromm und heilig Messe zu lesen und zu kommunizieren": Das ist eine starke Herausforderung an den modernen Katholizismus, bei dem doch offenbar nichts mehr fromm und heilig sein darf; jedenfalls nichts, was den Eindruck erweckt, es sei länger zurückliegend als das Zweite Vatikanische Konzil.

Fromme Priester und Gläubige haben mit diesem in hervorragender Ausstattung herausgegebenen Buch indes einen wunderbaren Schatz in Händen, der sie anleitet, das Wesen der heiligen Eucharistie und der heiligen Messe zu verstehen und ganz daraus zu leben.

Vor allem: sind es nicht auch immer wieder schlimme Leiden, wenn wir laue Priester erleben, die ihre Religion und das Heilige gering achten und als Hirten versagen? So ist es auch kein Wunder, wenn Seelen verloren, ja zu Grunde gehen, da ihr Glaube erlischt. Wo sind uns Priester denn noch Vorbilder und Beispielgeber für geistliche Erbauung und Frömmigkeit? Wo sind die Priester, die überhaupt noch täglich das heilige Messopfer zelebrieren? Und wo sind die Gläubigen, die täglich das Liebesmahl der heiligen Eucharistie empfangen und sich von der Liebe Christi entzünden lassen, damit sie zum Lichte und zur Erleuchtung kommen?

Solche Fragen stellte man sich auch schon zu anderen Zeiten als den unsrigen. Unsere "Aphorismen über die Heilige Eucharistie" stammen von Jakob Merlo, der im Jahre 1597 in Horst, einer Gemeinde unweit von Roermond in den Niederlanden geboren wurde. Im Jahre 1621 empfing Merlo die Priesterweihe für das damals noch größere Erzbistum Köln.

Die "Aphorismen" Merlos wurden 1827 von einem anderen Priester aus Köln herausgegeben. Pfarrer Mathias Wilhelm Kerp nennt Jakob Merlo-Horst (Horst nach dem Geburtsort) einen "geistreichen Verfasser", der den "berühmtesten Aszeten an die Seite gestellt" werden dürfte. Aszetik ist die "Lehre des geistlichen Lebens", und Kerp bezeichnet Merlo-Horst als einen großen geistlichen Lehrer.

Das erste von zehn Hauptstücken handelt von der Würde des Priestertums und des Messopfers, das zweite von der Vorbereitung zur heiligen Messe oder zur heiligen Kommunion, das dritte von der erforderlichen Reinheit und Heiligkeit zum würdigen Empfang dieses Sakramentes, das vierte von der Selbstprüfung vor der heiligen Messe oder heiligen Kommunion, das fünfte von dem Glauben und der Andacht zu dem heiligsten Sakramente, das sechste von der reinen und heiligen Meinung der Priester am Altare oder der Kommunikanten, das siebte von der Beschaffenheit des Leibes und der Seele unter dem heiligen Messopfer und der heiligen Kommunion, das achte vom Auszug vom Altar, oder von der Danksagung nach der heiligen Kommunion, das neunte von der oftmaligen Messzelebration und dem häufigen würdigen Kommunionempfang, das zehnte von den Wirkungen der heiligen Eucharistie.

In Hinsicht der Vorbereitung zum heiligen Messopfer wird unter anderem der Leichtsinn jener Priester getadelt, die unmittelbar von ihren Studien, Geschäften, Unterredungen und äußeren Sorgen zum Altar eilen, ohne vorher alle Gedanken, die der bevorstehenden heiligen Handlung fremd sind, auszuschlagen, und alle Sorgen für das Zeitliche an der Schwelle zur Kirche abzulegen, damit sie ganz und nur noch in Geistessammlung und Aufmerksamkeit an den Altar gehen.

In Bezug zur Reinheit und Heiligkeit beim Empfang dieses Sakramentes wird erwartet, dass beim heiligen Messopfer der Leib und das Blut Jesu wirklich empfangen wird und Priester und Gläubige disponiert sein müssen. Der Autor erinnert an den heiligen Franziskus von Assisi, dem ein Engel erschien, der zu ihm sprach: "Franziskus, die Seele des Priesters muss einem Kristalle gleich rein und glänzend sein", worauf hin er sich nicht zum Priester weihen ließ.

Merlo-Horst bezeichnet die Entehrungen Gottes und die daraus entstehenden Ärgernisse als praktischen und theoretischen Unglauben, der als eine Sünde gegen den Heiligen Geist gewöhnlich unheilbar sei. Es ist notwendig (siehe viertes Hauptstück), sich vor der heiligen Messe und vor der heiligen Kommunion selbst zu prüfen.

Der Verfasser meint, auch die Priester, die, mit schweren Sünden behaftet, unwürdig zum Altar treten und die heiligen Kommunion empfangen, seien Ursache für die über die Völker ergehenden Strafgerichte Gottes. Wer mit unreinem, sündigem Gewissen Messe liest, beleidigt den Herrn nicht wie durch eine andere Sünde, sondern misshandelt die heilige Person Jesu Christi.

"Nach verrichtetem Messopfer, oder empfangener Kommunion, stelle dir vor, Christus, an dessen Tafel du gesessen hast, sage dir ‚Wisset ihr, was ich euch getan habe?‘, welche Ehre ich euch gewürdigt, mit welcher Speise, mit welchem Trank ich euch erquickt habe?"

Dem Buch beigegeben sind zahlreiche Betrachtungen und Gebete, auch zu Messe und Beichte.

"Gruß Dir, Jesus, guter Hirte,

Ach, wie matt vom Todeskampfe,

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Von des Kreuzes Last gebrochen,

Das Du trugst auf langen Wegen,

Hängst Du mit durchbohrter Hand." […]

Jakob Merlo-Horst, "Aphorismen über die Heilige Eucharistie. Anleitung, fromm und heilig Messe zu lesen und zu kommunizieren", ist in der Verlagsbuchhandlung Sabat erschienen und hat 240 Seiten.

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