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Wie es ist, verfolgter Christ zu sein: Diese Ausstellung zeigt es

Sehen, was es heißt, verfolgt zu werden.
Ein Teddybär, ein Hochschul-Diplom, eine Speisekarte – Gegenstände, die Christen besaßen, verliehen bekamen, berührten – bevor sie brutal wegen ihres Glaubens ermordet wurden. Im Jahr 2016. 
 
Zu sehen sind diese stummen Zeugen in einer neuen Ausstellung, die Menschen hineinziehen will in die Erfahrung verfolgter Christen. Organisiert vom italienischen Zweig des Hilfswerks Kirche in Not, ist sie noch bis einschließlich 25. August in den Räumlichkeiten der Gemeinschaft "Comunione e Liberazione" (Gemeinschaft und Begfreiung, CL) in Rimini zu sehen. 
 
Eine Schaukel und ein kleines Kinder-Karrussell, sechs Pulte aus einer Universität, und ein Restaurant-Tisch stehen stellvertretend für die drei jüngsten Höhepunkte anti-christlicher Verfolgung: Der islamistische Selbstmordanschlag am Ostersonntag auf einen Park in Lahore, Pakiston, der 72 Menschen tötete und 280 verwundete; das islamistische Massaker an der Garissa Universität in Kenia am 2. April, bei dem 149 Christen umgebracht wurden, und der ebenfalls islamistische Anschlag am 1. Juli auf ein Café in Dhaka, Bangladesh. 
 
Die Relikte dieser erlittenen Martyrien spielen eine zeichenhafte Rolle: Die Ausstellung zeigt den Teddybär eines der 30 Kinder, die in Lahore starben; das Hochschul-Diplom ist das von Muchire Shee – sie starb, bevor sie es erhalten konnte; die Speisekarte der "Holey Artisan Bakery" in Dhaka, welche Opfer in der Hand hielten, bevor sie als Geiseln genommen, gefoltert und hingerichtet wurden. 
 
Besucher der Ausstellung werden auch einen "Tunnel der Märtyrer" durchqueren, einen dunklen Raum, der Bilder und Töne von neun Märtyrern unserer Zeit zeigen; darunter Pfarrer Jaques Hamel, der in Rouen von Islamisten ermordete Priester; Pater Andrea Santoro, der in der Türkei 2006 umgebrachte italienische Geistliche; Shabaz Bhatti, der als erster Christ pakistanischer Minister für Minderheiten wurde, aber zwei Jahre später wegen seiner Opposition am Blasphemie-Gesetz von einer Taliban-Splittergruppe ermordet wurde.

Welche Formen die Verfolgung von Christen in aller Welt annimmt, und zwar nicht nur durch radikalisierte Muslime: Das zeigen auch die "lebendigen Zeugnisse" der Ausstellung. Sieben Zeugen der Verfolgung schildern die Situation in ihrem Land.

Monsignore Mtanios Haddad spricht über die Lage in Syrien; Professor Shaheed Mobeen erzählt von der Verfolgung von Christen in Pakistan; Pater Issa E. H. Abusafa beschreibt die Lage im Heiligen Land; und das Leid der Christen im Irak aus eigener Erfahrung schildert Pater Rebwar Basa.

Aus der Zentralafrikanischen Republik – die Papst Franziskus im November 2015 besuchte – kommt Pater Herman Tanguy; Pater Martino Serrano beschreibt den Friedensprozess in Kolumbien, während Pater Oleksandr Khalayin vom "vergessenen Konflikt" in der Ukraine erzählt. 

Gegenüber CNA betonte Pater Basa, wie wichtig es sei, die Ereignisse im Irak als das zu beschreiben, was sie sind: Ein Völkermord.

"Unsere Häuser wurden besetzt und mit dem [arabischen] 'N' für Nazarener gekennzeichnet; unsere Kirchen wurden zu Moscheen gemacht, oder militärischen Unterkünften, oder gar zu Orten, an denen Frauen verkauft, vergewaltigt und wie Sklaven behandelt werden; viele unserer Gläubigen wurden angegriffen und getötet, oder entführt und gefoltert und befreit gegen ein sehr höhes Lösegeld; viele von uns wurden hingerichtet aus nur einem Grund: Weil sie ein Kreuz trugen." 

Letztlich handle es sich hier "um einen schwerwiegenden Versuch, alles zu vernichten, was uns mit unserem Land verbindet: Unsere Sprache, religiöse Identität, Gebetsorte, Immobilien, Traditionen, Kultur, Liturgie, Denkmäler, Manuskripte".

Das päpstliche Hilfswerk Kirche in Not zeigt in der Ausstellung auch, wie es auf diese schrecklichen Zustände reagiert: Die Auslieferung der Kinderbibel etwa, mit einer Auflage von 52 Millionen Exemplaren, in 180 Sprachen (draunter die pakistanische Sprache Urdu sowie die zentralafrikanische Sprache Sango). Oder die Ausbildung von 11.000 Priesteramtskandidaten – von denen über ein Drittel Afrikaner sind. In Bangladesh baut das Hilfswerk eine Kirche, zusammen mit der Familie eines der Märtyrer, Simona Monti. Das Gotteshaus wird dem Erzengel Michael geweiht werden. 

Die Gemeinschaft "Comunione e Liberazione" wird in Rimini in diesem Jahr 106 Konferenzen abhalten, 14 Shows, 17 Ausstellungen und 22 Sportveranstaltungen. Weitere Informationen auf der Website.

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