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Ergebnisse der Missbrauchsstudie für das Bistum Mainz voraussichtlich Ende November

Blick auf den Mainzer Dom

Die Ergebnisse der Missbrauchsstudie für das Bistum Mainz sollen voraussichtlich bis Ende November vorliegen, so Stephanie Rieth, die Bevollmächtigte des Generalvikars für die Bereiche Prävention, Intervention und Aufarbeitung, laut Bericht der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Mittwoch.

Im Oktober 2020 hatte der für die unabhängige Studie zuständige Rechtsanwalt Ulrich Weber, der bereits Missbrauch bei den Regensburger Domspatzen untersucht hatte, in einem Zwischenbericht erklärt, man könne "ein Fehlverhalten" sowohl innerhalb der Pfarreien als auch bei der Bistumsleitung erkennen.

Das Bistum Mainz fasste in einer Pressemitteilung zusammen:

Es habe keine funktionierenden Kontrollmechanismen gegen den weiteren Einsatz von Klerikern trotz Kenntnis früherer Taten gegeben. Eine häufige Reaktion auf Missbrauchsfälle sei einzig die Versetzung in eine andere Pfarrei gewesen. Selbst schwere Missbrauchsfälle hätten lediglich zu geringen Sanktionen seitens der Bistumsleitung geführt. Bei Bistumswechsel habe es vielfach keine Informationen über Vorfälle gegeben. Schweigegebote gegenüber Opfern, Meldern und Tätern sowie gezielte Aktenführung hätten zu einer systematischen Verschleierung beigetragen.

Gegenstand der Missbrauchsstudie sind alle Fälle im Bistum seit 1945. Konkret geht es also um Bischof Albert Stohr, der von 1935 bis 1961 im Amt war, sowie die Kardinäle Hermann Volk (1962–1982) und Karl Lehmann (1983–2016), der von 1987 bis 2008 auch die deutsche Bischofskonferenz (DBK) leitete. Der gegenwärtige Bischof Peter Kohlgraf führt die Diözese seit 2017.

Kohlgraf sagte am Mittwoch, die Missbrauchsstudie sei als Aufarbeitung vergangener Fälle "nur ein Baustein". Er erwarte sich darüber hinaus "Hinweise und Anregungen zur Prävention und für konkrete Menschen und Orte in unserem Bistum, wo diese Ereignisse noch lebendig sind".

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