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"Youcat"-Initiator: Man muss in "kleinen Zellen die Erneuerung" der Kirche suchen

Bernhard Meuser

Der Initiator des Jugendkatechismus "Youcat" hat sich mit Blick auf die hohen Zahlen bei den Kirchenaustritten gegen die Wege von Assimilation und Restauration ausgesprochen. Stattdessen verwies er in einem Beitrag für die Initiative "Neuer Anfang", die den "Synodalen Weg" kritisch begleitet, am Mittwoch für einen Weg der Mission.

Ein solcher "Weg der Mission lehnt jede Form strukturkonservativer Bewahrung von Besitzständen ab; er ist strukturkritisch. Er wartet nicht bis die Gesellschaft die Sozialform der Kirche in Frage stellt, sie gar in immer neuen Aufkündigungen zerlegt. Der Weg der Mission rechnet mit dem Ende der Volkskirche; er hängt nicht länger der Fiktion einer mächtigen Mitgliederorganisation an. Er rechnet mit dem 'Abstieg' in eine ärmere, machtlosere, ungeschütztere Kirche, die sich mehr auf die Verheißungen Christi stützt als auf Bürokratien und Beton, bürgerliches Einvernehmen und gesellschaftliches Wohlwollen."

Es gehe darum, in "kleinen Zellen die Erneuerung" zu suchen, "sich mit Nachbarn und Freunde in den Glauben" zu vertiefen und so die "Freude des Evangeliums" zu entdecken.

Auf diesem Weg könne die Kirche nur gewinnen: "Sie wird zwar kleiner, dafür aber markanter, persönlicher, entschiedener, geisterfüllter und kraftvoller sein, als sie es in den Jahrzehnten der faulen Kompromisse je war."

Falsche Wege

Für Meuser wäre der Weg der Restauration eine "Sünde gegen den Heiligen Geist", weil dem Zweiten Vatikanischen Konzil so Geltung abgesprochen werde.

Der Weg der Restauration sei "kein gemeinsamer Weg", sondern führe "geradewegs zurück in die vertikale Spaltung zwischen handelnden Klerikern und konsumierenden Laien. Er führt zurück in die Betreuungs- und Versorgungskirche, die zu überwinden uns das Konzil aufgetragen hat."

Auf der anderen Seite sei der Weg der Assimilation bereits gescheitert.

"Nahezu alle Optionen der progressiv sich verstärkenden assimilativen Reformkräfte sind in den evangelischen Landeskirchen realisiert", so Meuser. Es gebe dort "weder eine sakramental-hierarchische Struktur, noch den Zölibat, noch ein unfehlbares Lehramt; Frauen sind 'Pastor:Innen', homosexuelle Menschen werden kirchlich getraut; Räte bestimmen eine demokratisch verfasste, durchgängig genderisierte Kirche; und die theoretischen Köpfe sind fester im linksgrünen Weltbild, als im Neuen Testament verankert."

"Nur verlassen die Menschen die evangelische Kirche noch schneller als die katholische", konstatierte der Publizist. Auch Papst Franziskus habe sich kürzlich ähnlich geäußert.

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