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Papst Franziskus trauert über Tod des atheistischen Journalisten Scalfari

Papst Franziskus, abgebildet am 3. Oktober 2015.

Papst Franziskus hat seine tiefe Zuneigung zu einem atheistischen Journalisten zum Ausdruck gebracht, dessen angeblichen Aussagen aus Gesprächen mit dem Pontifex den Vatikan wiederholt gezwungen haben, Dementi und Korrekturen zu veröffentlichen. 

Eugenio Scalfari, eine herausragende Persönlichkeit in der Welt des italienischen Journalismus, starb diese Woche im Alter von 98 Jahren. Der bekennende Atheist war Gründer und ehemaliger Herausgeber der linksgerichteten italienischen Zeitung La Repubblica.

In einer Erklärung des Leiters des Presseamtes des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, teilte der Vatikan mit, Papst Franziskus habe "mit Trauer vom Verabschieden seines Freundes" erfahren.

Papst Franziskus erinnere sich voller Zuneigung an die Begegnungen "und die tiefen Gespräche über die letzten Fragen der Menschheit, die er im Laufe der Jahre mit ihm hatte, und er vertraut seine Seele dem Herrn im Gebet an, auf dass er ihn aufnehme und diejenigen tröste, die ihm nahe standen", so Vatican News.

Die Behauptungen Scalfaris, Papst Franziskus habe in persönlichen Begegnungen unter anderem die Realität der Hölle und die Göttlichkeit Jesu geleugnet, sorgten weltweit für Schlagzeilen.

Sprecher des Vatikans wiesen die Texte von Scalfari als "inoffiziell" zurück.

Im Jahr 2014 sagte der damalig Pressesprecher Pater Federico Lombardi gegenüber CNA, dass "wenn es keine Worte gibt, die vom Presseamt des Heiligen Stuhls veröffentlicht und nicht offiziell bestätigt wurden, übernimmt der Autor die volle Verantwortung für das, was er geschrieben hat."

Im Jahr 2015 berichtete Scalfari fälschlicherweise, Papst Franziskus habe Aussagen gemacht, in denen er die Existenz der Hölle geleugnet habe.

Außerdem behauptete der italienische Publizist im März 2018, Papst Franziskus habe ihm gesagt: "Die Hölle gibt es nicht, das Verschwinden der Seelen der Sünder existiert."

Als Reaktion auf solche pauschalen Behauptungen erklärte der Heilige Stuhl, dass Scalfaris Artikel nicht als genaue Darstellung der Worte von Franziskus, sondern als eigene "Rekonstruktion" des Autors betrachtet werden sollten. 

Im Jahr 2019 wies der Vatikan Scalfaris Behauptung kategorisch zurück, Papst Franziskus habe gesagt, er glaube nicht, dass Jesus Christus göttlich sei.

Der Vatikan sagte auch, dass es überhaupt kein richiges Interview gegeben habe. Stattdessen erklärte das Presseamt des Heiligen Stuhls, es habe sich um ein "privates Treffen aus Anlass des Osterfestes" gehandelt.

Bei einem Treffen mit Journalisten der Foreign Press Association of Rome im Jahr 2013 sagte Scalfari, dass alle seine Interviews ohne Aufnahmegerät geführt worden seien und er auch keine Notizen gemacht habe, während die Person gesprochen habe.

Das ist in etwa mit der Aussage eines Schreiners vergleichbar, er brauche keinen Zollstock für seine Arbeit. 

Immerhin gab Scalfari zu, dass er damit auch nicht journalistische Grundvoraussetzungen erfüllte: "Ich versuche, die Person, die ich befrage, zu verstehen, und schreibe dann ihre Antworten mit meinen eigenen Worten auf", erklärte Scalfari. Er räumte ein, dass es daher möglich ist, dass "einige der Worte des Papstes, die ich wiedergegeben habe, von Papst Franziskus nicht geteilt wurden."

(Die Geschichte geht unten weiter)

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