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Papst Franziskus: "Buße tun und schädliche Lebensweisen und Systeme ändern"

Papst Franziskus predigt zum "Welttag der Armen" im Petersdom am 14. November 2021.

Papst Franziskus hat anlässlich des Weltgebetstags für die Bewahrung der Schöpfung erklärt, man müsse "Buße tun und schädliche Lebensweisen und Systeme ändern". Die Botschaft für den am 1. September stattfindenden Weltgebetstag wurde am Donnerstag veröffentlicht.

"Der Aufruf des Evangeliums 'Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe' (Mt 3,2), der zu einer neuen Beziehung zu Gott einlädt, bringt auch eine veränderte Beziehung zu den anderen und zur Schöpfung mit sich", so der Pontifex. "Der Zustand der Zerstörung unseres gemeinsamen Hauses verdient die gleiche Aufmerksamkeit wie andere globale Herausforderungen wie schwere Gesundheitskrisen und kriegerische Konflikte."

Franziskus sprach von der "Existenz einer 'ökologischen Schuld' (Laudato si', 51) der wirtschaftlich reicheren Nationen", durch die in den vergangenen zwei Jahrhunderten die Umwelt besonders verschmutzt worden sei. Es sei ihre Aufgabe, "anspruchsvollere Schritte zu unternehmen" als andere Länder, um mit Blick auf das Klima und die Biodiversität einen anderen Kurs einzuschlagen.

Es gebe mit Blick auf die Schöpfung "einen Chor von bitteren Schreien", so der Papst.

Zunächst ist es Schwester, Mutter Erde, die schreit. Unseren Konsumexzessen ausgeliefert, stöhnt sie und fleht uns an, unseren Missbrauch und ihre Zerstörung zu beenden. Dann sind es die verschiedenen Geschöpfe, die aufschreien. Ausgeliefert an einen "despotischen Anthropozentrismus" (Laudato si', 68), diametral entgegengesetzt zur Zentralität Christi im Schöpfungswerk, sterben unzählige Arten aus und hören für immer auf, Gott zu preisen. Aber es sind auch die Ärmsten unter uns, die aufschreien. Die Armen, die der Klimakrise ausgesetzt sind, leiden am stärksten unter den Auswirkungen von Dürren, Überschwemmungen, Wirbelstürmen und Hitzewellen, die immer intensiver und häufiger werden. Und weiterhin schreien unsere Brüder und Schwestern der indigenen Völker auf. Wegen räuberischer Wirtschaftsinteressen werden ihre angestammten Gebiete von allen Seiten angegriffen und verwüstet, und sie stimmen "eine himmelschreiende Klage" an (Nachsynodales Apostolisches Schreiben Querida Amazonia, 9). Schließlich schreien unsere Kinder auf. Bedroht durch kurzsichtigen Egoismus, fordern die Jugendlichen uns Erwachsene angsterfüllt auf, alles zu tun, um den Zusammenbruch der Ökosysteme unseres Planeten zu verhindern oder zumindest zu begrenzen.

Kürzlich hatte der Vatikan angekündigt, dem Pariser Klimaabkommen von 2015 beizutreten. Die Erreichung des Ziels, "den Temperaturanstieg auf 1,5°C zu begrenzen, ist eine große Herausforderung", räumte der Papst ein. Es gelte, "die Konsum- und Produktionsmuster sowie die Lebensstile in Hinblick auf einen achtsameren Umgang mit der Schöpfung und der ganzheitlichen menschlichen Entwicklung aller gegenwärtigen und künftigen Völker 'umzuwandeln'".

Konkret bedürfe es eines Bundes "zwischen dem Menschen und der Umwelt", der "für uns Gläubige Spiegel 'der Schöpferliebe Gottes sein soll – des Gottes, in dem wir unseren Ursprung haben und zu dem wir unterwegs sind'".

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