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Bischof Genn nimmt an Glatzer Wallfahrt der Vertriebenen aus Schlesien teil

Bischof Felix Genn

Der Münsteraner Bischof Felix Genn hat vom Schicksal der deutschen Vertriebenen am Ende des Zweiten Weltkriegs eine direkte Linie zu den ukrainischen Flüchtlingen gezogen. "Gerade Sie können nachempfinden, was die Menschen in der Ukraine seit Monaten erleben müssen", sagte Genn am Samstag bei der Glatzer Wallfahrt in Telgte.

Die Vertriebenen der Grafschaft Glatz in Schlesien pilgern seit 1947 jedes Jahr Ende August nach Telgte zur Gottesmutter. "Vor 1945 gehörte ihr Gebiet zu Deutschland, nach dem Krieg wurde die Grafschaft Glatz ein Polens, und rund 180.000 Menschen, davon 160.000 Katholiken wurden damals aus ihrer Heimat vertrieben", erläuterte das Bistum Münster die Hintergründe. Inzwischen kommen "auch viele jüngere Familienmitglieder der Vertriebenen zur Schmerzhaften Gottesmutter".

Ganz bewusst hätten die Vertriebenen aus Schlesien nach dem Krieg Telgte als geistliche Heimat ausgesucht, betonte Bischof Genn: "In dem Bild der Schmerzhaften Muttergottes, dieser traurigen Frau, die ihre Tränen nicht verbergen kann, konnten sie sich mit ihrer Not und ihrem Leid wiederfinden, sie fühlten sich verstanden und tun es bis heute."

Der Bischof sprach den Vertriebenen seinen Dank für die geleistete Friedensarbeit aus. Er selbst könne nur ahnen, wie viel Kraft diese Arbeit gekostet habe. "Frieden zu stiften, der hält und trägt, diese Aufgabe hat eine brennende und leidvolle Aktualität", konstatierte Genn, der die Gläubigen auch zum Gebet für den Frieden aufrief.

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