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Papst Franziskus spricht Beileid zum Tod von Michail Gorbatschow aus

Michail Gorbatschow

In einem Telegramm hat Papst Franziskus am Mittwoch sein "herzliches Beileid" zum Tod des sowjetischen Politikers Michail Gorbatschow ausgesprochen. Gorbatschow war auf sowjetischer Seite für das Ende des Kalten Krieges verantwortlich. Während seiner Regierungszeit kam es zur Auflösung der kommunistischen Sowjetunion.

"In dankbarer Erinnerung an seinen weitsichtigen Einsatz für die Einigkeit und Brüderlichkeit unter den Völkern sowie für den Fortschritt seines Landes in einer Zeit bedeutender Veränderungen" wolle er "für seine Seele vom guten und barmherzigen Gott den ewigen Frieden" erbitten, schrieb der Pontifex.

Gorbatschow war am Dienstag im Alter von 91 Jahren gestorben. Unklar blieb bis zuletzt seine eigene Sicht auf die Religion. Der Pressesprecher der deutschen Bischofskonferenz (DBK), Matthias Kopp, sagte am Mittwoch gegenüber dem Kölner Domradio: "Wir haben bei den Begegnungen, die ich in den 2000er Jahren mit ihm hatte, immer wieder über Religion gesprochen. Aber ganz bin ich nicht durchgedrungen, ob er auch ein gläubiger Mensch war. Im letzten vielleicht doch, aber nicht offensichtlich."

Unterdessen erklärte der DBK-Vorsitzende, Bischof Georg Bätzing, via Twitter: "Die Welt wäre heute eine andere, hätte es ihn und sein beherztes Eingreifen zum Fall der Berliner Mauer damals nicht gegeben. [Glasnost] und das Ende des Eisernen Vorhangs sind ihm zu verdanken."

Der Begriff Glasnost bezeichnete zum Ende der Sowjetunion eine angestrebte größere Transparenz der Regierung gegenüber der Bevölkerung.

"[Europa] atmete durch ihn [Freiheit]", so Bätzing weiter. "Auch die [Kirche] in Europa hat dem Verstorbenen viel zu verdanken. Die Wiedervereinigung Deutschlands wurde ebenso möglich wie ein neues Erwachen kirchlichen Lebens in den ehemaligen Ländern des Ostblocks."

Der DBK-Vorsitzende schlug dann einen Bogen zum gegenwärtigen russischen Krieg gegen die Ukraine und betonte, "diese neue, auf [Freiheit] gegründete [Weltordnung]" sei "durch die neuerlichen politischen Entwicklungen und durch autokratische Regime bedroht".

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