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Papst Franziskus erinnert bei Generalaudienz an Kasachstan-Reise

Papst Franziskus, 21. September 2022

Papst Franziskus hat bei der Generalaudienz am Mittwochmorgen an seine Apostolische Reise nach Kasachstan in der vergangenen Woche erinnert. Der Hauptgrund für seinen Besuch in dem asiatischen Land sei gewesen, am Kongress der Führer der Welt- und Traditionsreligionen teilzunehmen, betonte der Pontifex zum wiederholten Mal.

„Diese Initiative wird seit 20 Jahren von den staatlichen Autoritäten des Landes betrieben, das sich der Welt als Ort der Begegnung und des Dialogs, in diesem Fall auf religiöser Ebene, und damit als führender Akteur bei der Förderung des Friedens und der Geschwisterlichkeit unter den Menschen präsentiert“, sagte der Papst.

„Ein Bild kann dies gut veranschaulichen: ein sehr großer kreisförmiger Saal, ausgestattet mit den modernsten technischen Hilfsmitteln, mit einem riesigen runden Tisch in der Mitte, an dem wir Religionsführer saßen und rundherum Delegationen verschiedener Institutionen und internationaler Gremien angeordnet waren“, führte der Bischof von Rom aus. „Das bedeutet, die Religionen in den Mittelpunkt der Bemühungen um eine Welt zu stellen, in der wir einander zuhören und uns in unserer Vielfalt respektieren.“

Dies sei „das Verdienst der kasachischen Regierung, die sich vom Joch des atheistischen Regimes befreit hat und nun einen zivilisatorischen Weg vorschlägt, der Politik und Religion zusammenhält, ohne sie zu verwirren oder zu trennen, und gleichzeitig Fundamentalismus und Extremismus klar verurteilt“.

Papst Franziskus erinnerte auch an die Erklärung, die zum Abschluss des Kongresses von einer Mehrheit der Teilnehmer angenommen worden war. Er interpretiere „diesen Schritt nach vorne als die Frucht einer Reise“, die „in der Ferne“ begonnen habe: „Ich denke dabei natürlich an das historische interreligiöse Friedenstreffen, das der heilige Johannes Paul II. im Jahr 1986 in Assisi einberufen hat; ich denke an den weitsichtigen Blick des heiligen Johannes XXIII. und des heiligen Paul VI. und auch an den von großen Seelen anderer Religionen – ich beschränke mich darauf, an Mahatma Gandhi zu erinnern.“

„Aber wie könnte man nicht an so viele Märtyrer denken, Männer und Frauen aller Zeiten, Sprachen und Nationen, die ihre Treue zum Gott des Friedens und der Geschwisterlichkeit mit ihrem Leben bezahlt haben?“, fragte der Bischof von Rom. „Wir wissen: Feierliche Momente sind wichtig, aber es ist das tägliche Engagement, es ist das konkrete Zeugnis, das eine bessere Welt für alle schafft.“

Kasachstan sei berufen, „Land der Begegnung zu sein: In der Tat leben dort etwa 150 ethnische Gruppen miteinander, und es werden mehr als 80 Sprachen gesprochen. Diese Berufung, die sich aus geografischen Merkmalen und der Geschichte ergibt, wurde als ein Weg begrüßt und angenommen, der es verdient, gefördert und unterstützt zu werden“.

Mit Blick auf die Kirche in Kasachstan sagte er: „Es gibt nur wenige Katholiken in diesem riesigen Land. Aber dieser Zustand kann, wenn er im Glauben gelebt wird, evangeliumsgemäße Früchte bringen: vor allem die Seligkeit des Kleinseins, Sauerteig, Salz und Licht zu sein, indem man sich allein auf den Herrn verlässt und nicht auf irgendeine Form menschlicher Relevanz. Darüber hinaus lädt die zahlenmäßige Begrenztheit dazu ein, Beziehungen zu Christen anderer Konfessionen zu knüpfen und auch die Geschwisterlichkeit mit allen zu pflegen. Eine kleine Herde also, ja, aber offen, nicht verschlossen, nicht defensiv, offen und vertrauend auf das Wirken des Heiligen Geistes, der frei weht, wo und wie er will.“

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