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Knappe Entscheidung: Stadt Oelde wird Straßen im Bischofsviertel nicht umbenennen

Innenstadt von Oelde

In einer denkbar knappen Entscheidung hat der Stadtrat von Oelde im Münsterland entschieden, mehrere nach Bischöfen benannte Straßen im sogenannten Bischofsviertel nicht umzubenennen. Hintergrund für die Beschlussvorlage zur Umbenennung war der Vorwurf von Versäumnissen im Umgang mit sexuellem Missbrauch durch eine Studie der Universität Münster im Juni.

Konkret ging es in der 30.000-Einwohner-Stadt Oelde um die Heinrich-Tenhumberg-Straße, die Joseph-Höffner-Straße und die Michael-Keller-Straße, die allesamt seit 1995 so heißen.

Über das Gutachten des Bistums Münster seien „Erkenntnisse zu Tage getreten“, so die Beschlussvorlage, welche „die Verdienste der früheren Münsteraner Bischöfe Michael Keller, Joseph Höffner und Heinrich Tenhumberg deutlich relativieren und in Zweifel stellen. Angesichts dessen käme eine Würdigung der Kirchenvertreter in dieser Form durch den Rat der Stadt Oelde heute nicht mehr in Frage. In diesem Kontext stellt sich die Frage einer Umbenennung der Straßen.“

Die Studie der Universität Münster nutzte den Begriff „massives Leitungsversagen“ gerade mit Blick auf Bischof Heinrich Tenhumberg, der von 1969 bis 1979 für das Bistum verantwortlich war. Alle Bischöfe seit 1945 werden beschuldigt, nicht genug getan zu haben.

Am Montagabend lehnte der Stadtrat eine Umbenennung bei Stimmengleichheit ab. „18 Ratsmitglieder stimmten für den Verwaltungsvorschlag, 18 dagegen und zwei Mitglieder enthielten sich der Stimme“, teilte die Stadt am Dienstag mit. „Bei Stimmengleichheit gilt der Sachverhalt als abgelehnt.“

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