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Papst Franziskus spricht beim Angelusgebet über „den Weg der Demut“

Papst Franziskus beim Angelusgebet am 27. November 2022

Papst Franziskus hat am zweiten Adventssonntag die Frage gestellt, warum „ein strenger und radikaler Mann“ wie Johannes der Täufer jedes Jahr von der Kirche als wichtigster Begleiter in der Vorbereitung auf Weihnachten präsentiert werde. Dabei verwies er auf „den Weg der Demut“, den man als Christ zu gehen habe.

„Was verbirgt sich hinter seiner Strenge, hinter seiner scheinbaren Härte?“, so der Pontifex am Sonntagmittag beim traditionellen Angelusgebet. „Was ist das Geheimnis des Johannes?“

Papst Franziskus wies darauf hin, dass Johannes allergisch auf die „Doppelzüngigkeit“ der Pharisäer und Sadduzäer reagiert habe. Er sei „hart zu den Heuchlern“, um sie „aufzurütteln“, denn nicht „Bravour“ sei wichtig, um Gott willkommen zu heißen, sondern „Demut“.

„Sind wir nicht manchmal ein bisschen wie diese Pharisäer?“, fuhr das Kirchenoberhaupt an die Gläubigen gewandt fort. „Vielleicht betrachten wir die anderen von oben bis unten und denken, dass wir besser sind als sie, dass wir unser Leben im Griff haben, dass wir Gott, die Kirche oder unsere Brüder und Schwestern im Alltag nicht brauchen.“

Demgegenüber sei die Zeit des Advents „ein Moment der Gnade, um unsere Masken abzulegen und uns zu den Demütigen zu gesellen, um uns von der Anmaßung des Glaubens zu befreien, dass wir uns selbst genügen, um unsere Sünden zu bekennen und Gottes Vergebung anzunehmen, um diejenigen um Vergebung zu bitten, die wir beleidigt haben. So können wir ein neues Leben beginnen.“

Jesus Christus biete immer wieder „die Möglichkeit eines Neuanfangs“. Er warte auf jeden einzelnen Menschen und werde dessen nicht müde.

„Hören wir den an uns gerichteten Liebesschrei des Johannes, zu Gott zurückzukehren“, rief der Papst auf. „Und lassen wir diesen Advent nicht wie Tage im Kalender vergehen, denn er ist ein Moment der Gnade für uns, hier und jetzt! Möge Maria, die demütige Dienerin des Herrn, uns helfen, ihm und unseren Brüdern und Schwestern auf dem Weg der Demut zu begegnen.“

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