Vatikanstadt, 06 Januar, 2023 / 12:12 AM
In seiner Ansprache zum Angelusgebet am Hochfest der Erscheinung des Herrn hat Papst Franziskus über „drei wertvolle Gaben, die auch uns betreffen“, geredet, nämlich „die Gabe des Rufs“, das „Unterscheidungsvermögen“ sowie die „Überraschung“.
Mit Blick auf die erste Gabe sagte der Pontifex: „Die Heiligen Drei Könige wurden nicht alarmiert, weil sie die Heilige Schrift gelesen oder eine Vision von Engeln gesehen hatten, sondern weil sie die Sterne studierten. Das sagt uns etwas Wichtiges: Gott ruft uns durch unsere Sehnsüchte und unsere größten Wünsche.“
Alle Menschen seien „aufgerufen, uns nicht zufrieden zu geben; den Herrn zu suchen, indem wir aus unserer Komfortzone heraustreten; uns mit anderen auf den Weg zu ihm machen und in die Wirklichkeit eintauchen. Denn Gott ruft jeden Tag, hier und jetzt, in unserer Welt.“
Außerdem hätten die heiligen drei Könige zu unterscheiden gewusst „zwischen dem Ziel ihrer Reise und den Versuchungen, denen sie auf dem Weg dorthin begegnen“.
„Wie wichtig ist es, das Ziel des Lebens von den Versuchungen des Weges zu unterscheiden!“, betonte der Papst. „Wie wichtig ist es, auf das zu verzichten, was verführt, aber auf den falschen Weg führt, um Gottes Wege zu verstehen und zu wählen! Unterscheidungsvermögen ist eine große Gabe, und wir sollten nicht müde werden, im Gebet darum zu bitten. Lasst uns um diese Gnade bitten!“
Als letzte Gabe sprach Franziskus über die „Überraschung“, denn die heiligen drei Könige „freuen sich über die Überraschung Gottes und erleben die Begegnung mit ihm mit Staunen, sie beten ihn an – in seiner Kleinheit erkennen sie Gottes Antlitz. Menschlich gesehen neigen wir alle dazu, nach Größe zu streben, aber es ist eine Gabe, sie wirklich zu finden – zu wissen, wie man Größe in der Kleinheit findet, die Gott liebt. Denn so begegnet man dem Herrn: in der Demut, in der Stille, in der Anbetung, im Kleinsten und in den Armen.“
„Heute wäre es schön, sich an diese Gaben zu erinnern, die wir bereits erhalten haben – an den Moment, in dem wir den Ruf Gottes im Leben gespürt haben; oder sogar an den Moment, in dem es uns, vielleicht nach einigem Ringen, gelungen ist, seine Stimme wahrzunehmen; oder sogar an eine unvergessliche Überraschung, die er uns bereitet hat und die uns verblüfft hat“, ermunterte der Papst die Gläubigen auf dem Petersplatz. „Möge die Gottesmutter uns helfen, uns an die erhaltenen Geschenke zu erinnern und sie zu schätzen.“
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