Hamburg, 14 Februar, 2023 / 11:30 AM
Um 11 Uhr am 24. Februar 2023, einem Freitag, stellt die Universität Ulm die Ergebnisse ihrer Missbrauchsstudie im mecklenburgischen Teil der heutigen Erzdiözese Hamburg vor. Konkret geht es um den Zeitraum 1946 bis 1989.
Erzbischof Stefan Heße wird sich nach dem Wochenende am 27. Februar um 9:30 Uhr zu der Studie äußern, kündigte die Erzdiözese an.
Das Erzbistum hatte im Februar 2020 die Ärztliche Direktorin der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Ulm, Manuela Dudeck, „mit der Aufarbeitung und Dokumentation des sexuellen Missbrauchs von katholischen Priestern und anderen im Dienst der Katholischen Kirche stehenden Personen an Minderjährigen in Mecklenburg in der Zeit von 1946 bis 1989“ beauftragt, so eine Pressemitteilung.
„Ziel der Studie war es, die Gewalt, die die Betroffenen erfahren haben, in angemessener Weise sichtbar zu machen und die Taten in den geschichtlichen Kontext einzubetten, um begünstigende kirchlich-institutionelle und gesellschaftlich-historische Rahmenbedingungen aufzuzeigen“, hieß es weiter.
„Es ist eine Missbrauchsstudie ohne juristischen Ansatz und gleichzeitig die erste Studie mit traumatologischen Untersuchungen“, betonte das Erzbistum. „Und es ist genuin die erste Missbrauchsstudie, welche die katholische Kirche in der ehemaligen DDR zum Forschungsgegenstand macht.“
Die Kosten für die Studie belaufen sich auf etwa 300.000 Euro.
Der heute zum Erzbistum Hamburg gehörende mecklenburgische Teil war einst im Jahr 1946 als Bischöfliches Kommissariat Schwerin organisiert worden. Diese Maßnahme geht zurück auf Bischof Hermann Wilhelm Berning von Osnabrück. Später wurde das Kommissariat in Bischöfliches Amt Schwerin umbenannt.
Im Jahr 1973 wandelte der Vatikan das Gebiet in eine Apostolische Administratur um. Damit gehörte Mecklenburg zwar rechtlich weiterhin zum Bistum Osnabrück, der dortige Bischof hatte indes keine Jurisdiktion mehr über das Gebiet. Seit 1994 ist Mecklenburg offiziell Teil der Erzdiözese Hamburg.
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