Hamburg, 20 Februar, 2023 / 10:50 AM
Wenige Tage vor der geplanten Veröffentlichung der Missbrauchsstudie für den mecklenburgischen Teil der heutigen Erzdiözese Hamburg hat sich Erzbischof Stefan Heße per Brief an die dortigen katholischen Haushalte gewandt und angekündigt: „Das Gutachten wird auch beschämendes Versagen der Verantwortlichen aufzeigen.“
„Bestimmt werden Sie gefragt, warum Sie in der Kirche bleiben“, räumte Heße ein, um dann zu betonen: „Bitte geben Sie wegen des Versagens in unserer Kirche nicht Ihren Glauben an Gott und Jesus Christus auf. Wir brauchen einander.“
Er selbst kenne die Ergebnisse der Studie noch nicht, so Heße, aber es sei ihm wichtig, dass die Katholiken in Mecklenburg „von der Veröffentlichung nicht erst aus den Nachrichten erfahren“. Es gehe ihm „um die Anerkennung und Würde der Betroffenen“.
Die Studie der Universität Ulm soll am Freitag um 11 Uhr der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Der heute zum Erzbistum Hamburg gehörende mecklenburgische Teil war einst im Jahr 1946 als Bischöfliches Kommissariat Schwerin organisiert worden. Diese Maßnahme geht zurück auf Bischof Hermann Wilhelm Berning von Osnabrück. Später wurde das Kommissariat in Bischöfliches Amt Schwerin umbenannt.
Im Jahr 1973 wandelte der Vatikan das Gebiet in eine Apostolische Administratur um. Damit gehörte Mecklenburg zwar rechtlich weiterhin zum Bistum Osnabrück, der dortige Bischof hatte indes keine Jurisdiktion mehr über das Gebiet. Seit 1994 ist Mecklenburg offiziell Teil der Erzdiözese Hamburg.
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