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Kardinal Woelki: Über Umkehr und Buße wurde „zu lange nicht deutlich genug“ gepredigt

Kardinal Rainer Maria Woelki predigt am 1. März 2023 in Dresden

Kardinal Rainer Maria Woelki hat in den Raum gestellt, dass vielleicht „zu lange nicht deutlich genug“ über „die Notwendigkeit der Umkehr zu Gott und seinem Willen“ gepredigt wurde.

So erinnerte der Erzbischof von Köln bei seiner Predigt am Morgen des dritten Tags der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) in Dresden daran, dass die „Tage der österlichen Bußzeit insgesamt“ zur Umkehr aufrufen und einladen, „sich wieder neu auf das Evangelium und den Willen Gottes zu besinnen“. Darüber hinaus „deuten aktuell aber die Zeichen der Zeit darauf hin, dass es Buße und Umkehr bedarf“.

„Die Kirche ist der Reinigung bedürftig“, mahnte Woelki. „Immer. Und wir haben in ihr immerfort einen Weg der Buße und Erneuerung zu gehen. Nicht nur heute, sondern zu allen Zeiten. Das bedeutet, dass zum Leben eines Christen oder einer Christin augenscheinlich immer auch eine bußfertige Haltung dazugehört. Ebenso wie zum Leben der ganzen Kirche.“

Es sei „eine Haltung gefragt, die stetig danach sucht, dem Willen und den Absichten Gottes immer besser und immer mehr zu entsprechen – auch unabhängig von den schrecklichen Verbrechen des sexuellen und geistlichen Missbrauchs, die in unseren Reihen geschehen sind“, sagte der Kardinal.

Anfang 2022 hatte Woelki Papst Franziskus seinen Rücktritt angeboten, auch wenn ihm kein Fehlverhalten im Zusammenhang mit der Aufarbeitung von Missbrauch in der Erzdiözese Köln vorgeworfen wurde. Der Pontifex hat das Rücktrittsangebot bis heute weder angenommen noch abgelehnt, obwohl er selbst den Kölner Erzbischof dazu ermuntert hatte.

Das Sündenbewusstsein der Menschen sei keine Form des Selbsthasses, sondern eine Haltung „aus Liebe zu Gott, zu unseren Mitmenschen und zu uns selbst, weil mit der Umkehr zu Gott die Verheißung wahrer und befreiter Freude einhergeht“. Diese Haltung der Umkehr komme indes nie ans Ziel, denn es gehe darum, stets „achtsamer zu werden dafür, wo wir Gottes Willen und seiner Liebe zu uns und zu allen Menschen, besonders zu den Armen und Schwachen, noch mehr entsprechen können. Denn in der Liebe zu Gott können wir immer wachsen.“

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