Frankfurt, 11 März, 2023 / 4:35 PM
Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), hat mit Blick auf Gegner der beim Synodalen Weg beschlossenen Reformen gesagt: „Was nehmen wir Ihnen durch die Beschlüsse, die wir treffen?“ Und weiter: „Bitte leben Sie doch, was Ihnen wichtig ist, und das nehmen wir Ihnen nicht weg.“
Bätzing, neben Irme Stetter-Karp vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) einer von zwei Präsidenten des nun beendeten Synodalen Wegs, äußerte sich bei einer Pressekonferenz am Ende der fünften Synodalversammlung am Samstagnachmittag.
Vorausgegangen war die Frage eines Journalisten für das Konradsblatt in der Erzdiözese Freiburg, der sagte: „Ich bin mir ziemlich sicher, dass eine ganze Reihe von meinen Lesern heute Abend drei Kreuze schlagen, wenn sie lesen über Transsexualität, Frauen und die aktuellen letzten Beschlüsse. Eine ganze Reihe von Katholiken [hat] heute Morgen ja auch betend vor dem Gebäude verbracht. Wie funktioniert eine Kommunikation, damit da keine Risse entstehen, auch zu dieser Gruppe, die sich schwer [tut] mit dem, was hier passiert ist?“
Daraufhin sagte Bätzing: „Wir haben Menschen, glaube ich, überall in den Gemeinden in unseren Bistümern und im Land, die sich schwer tun mit den Beschlüssen, die etwas anderes wollen, die eine andere Bewegung wollen.“
Im Gespräch mit Vertretern solcher Gruppen, die den Reformen sehr kritisch gegenüber stehen, sei sein Punkt stets: „Was nehmen wir Ihnen durch die Beschlüsse, die wir treffen? Was nehmen wir Ihnen? Bitte leben Sie doch, was ihnen wichtig ist und das nehmen wir Ihnen nicht weg. Aber was nehmen wir mit unseren Beschlüssen Ihnen?“
„Und dann kommt man oft wirklich an den Kern des Ganzen, und das sind, ich sage mal, oft mehr psychologische Gründe als echte theologische oder die der Frömmigkeit“, ergänzte Bätzing. „Also wie sicher bin ich in meinem Glauben? Wie viel Sicherheit brauche ich? Wie viel Bereitschaft mich zu bewegen habe ich? Wie frei bin ich?“
„Die Freiheit, das zu leben, was jemandem wichtig ist, nimmt niemandem in der Kirche jemand“, so der DBK-Vorsitzende. „Dazu will ich auch diese Menschen ermutigen: Niemand will euch heben in eine Wirklichkeit, in der ihr fremd seid.“
Angesprochen auf die Frage „Was nehmen wir Ihnen durch die Beschlüsse, die wir treffen?“ erklärte Kardinal Rainer Maria Woelki gegenüber CNA Deutsch schlicht: „Die Gemeinschaft mit dem Papst und die Orientierung am Glauben der Kirche, die helfen will, dass unser aller Leben gelingt.“ Sein größter Wunsch sei, betonte Woelki, „dass wir hier in Deutschland weiterhin in Einheit mit dem Papst und der Weltkirche stehen“.
Bei der fünften und letzten Synodalversammlung trafen die Mitglieder des Synodalen Wegs, darunter jeweils auch mehr als zwei Drittel der Bischöfe, weitreichende Entscheidungen. So strebt man an, Segnungsfeiern für homosexuelle Verbindungen und die Verbindungen zivil geschiedener und wiederverheirateter Menschen offiziell einzuführen, den Diakonat und möglicherweise auch das Priestertum für Frauen zu öffnen, Menschen, die sich als einem anderen Geschlecht als dem biologischen zugehörig fühlen, nicht pauschal vom Priestertum auszuschließen, und Laien die Predigt bei der Messfeier, die Taufspendung sowie die Assistenz bei der Eheschließung zu ermöglichen.
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