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So sieht die "Roadmap" des Heiligen Stuhls für Dialog mit dem Islam aus

Papst Franziskus begrüßt Migranten und Flüchtlinge in Castelnuovo di Porto, Italien am Gründonnerstag, 24. März 2016.
Katholischer Bischof, ehemaliger Missionar im Sudan, Professor für Islamwissenschaften, Ordensmann der Comboni-Missionare: Bischof Miguel Ángel Ayuso Guixot.

Gerechtigkeit, Friede und Erziehung sind die Leitplanken einer "Roadmap" für den Dialog mit dem Islam – so der Sekretär des Päpstlichen Rates für Interreligiösen Dialog, Bischof Miguel Ayuso Guixot. 

Im Gespräch mit CNA sagte Bischof Ayuso, der Dialog mit islamischen Institutionen mache Fortschritte. Es gebe "einen vielfältigen und reichhaltigen Dialog mit islamischen Institutionen", so der Bischof. Als Beispiel nannte der Ordensgeistliche die Wiederaufnahme des Kontakts mit der Azhar-Moschee in Kairo.

Diese hatte — unter dem derzeitigen Imam Ahmed al Tayyeb — den Kontakt zum Heiligen Stuhl im Jahr 2011 abgebrochen und Papst Benedikt XVI. vorgeworfen, er mische sich in die "inneren Angelegenheiten" Ägyptens ein. Der Grund: Benedikt hatte einen Bombenanschlag auf eine koptische Kirche verurteilt und besseren Schutz für Christen gefordert. Der Scheich gilt als "moderater" Vertreter des Islam. 

Bis heute gibt es keinen offiziellen Dialog mit der Azhar; doch für 2017 soll eine offizielle Wiederaufnahme angestrebt werden, heißt es – und hinter den Kulissen führen Experten wie der promovierte Islamwissenschaftler und Arabistiker Aysuo laufend Gespräche.

Der erste wichtige Schritt in diese Richtung erfolgte am 23. Mai diesen Jahres. Da besuchte Scheich al Tayyeb den Papst im Vatikan; die private Begegnung der beiden fand in der Bibliothek des Papstes statt und dauerte etwa 30 Minuten. Worüber der Pontifex und der Scheich genau sprachen, ist nicht bekannt. Die Begegnung sei "sehr herzlich" gewesen. Seitens des Vatikans wurde gemeldet, dass es um Frieden und die Ablehnung von Gewalt und Terrorismus gegangen sei, sowie die Lage und den Schutz verfolgter Christen.

In einer eigenen Stellungnahme teilte der Imam mit, es sei darum gegangen, "Missverständnisse" über den Islam auszuräumen und Muslime in westlichen Staaten zu ermutigen, sich zu integrieren.

Die Moschee und die im Jahr 975 gegründete Azhar Universität in Kairo sind ein wichtiges Zentrum des Islam. Neben dem Besuch im Vatikan gab und gibt es weiteren Austausch, und Bischof Ayuso ist bemüht, "gemeinsame Initiativen anstreben, die den Frieden fördern", wie er CNA gegenüber betonte.

Friede sei die erste Säule des Dialogs mit dem Islam; die zweite sei Gerechtigkeit, so Bischof Ayuso. Daher arbeite der Heilige Stuhl gemeinsam mit der Azhar "am Thema Religionsfreiheit": Es gehe darum, gute Beziehungen unter den Religionen zu pflegen, "die dazu führen, dass jeder das heilige Recht auf Staatsbürgerschaft hat". 

Die dritte Säule sei "Erziehung, denn in vielerlei Hinsicht ist Unwissenheit der Grund vielen Übels: Wir erfahren immer wieder, wie verbreitet Unwissenheit über Religonen ist".

Bischof Ayuso sprach mit CNA am Rande des "Internationalen Symposiums über den universalen Wert der Barmherzigkeit" an der Päpstlichen Universität Gregoriana, den der Päpstliche Rat zusammen mit dem in Wien ansässigen "König Abdullah bin Abdelaziz International Center for Interreligious and Intercultural Dialogue (KAICIID) veranstaltete, unterstützt von der "Adyan Stiftung" aus dem Libanon. Dabei waren rund 40 Vertreter verschiedener Religionen in Rom zusammengekommen.

Die Veranstaltung fand im Rahmen des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit statt.

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