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Limburger Generalvikar tritt als Konsequenz aus Umgang mit Missbrauch zurück

Der Dom zu Limburg

Der Limburger Generalvikar Wolfgang Rösch ist am Montag von seinem Amt zurückgetreten. Damit zog er nach eigenen Angaben die Konsequenz aus Fehlverhalten im Umgang mit übergriffigem Verhalten durch den Priester Christof May, der sich im Juni 2022 das Leben genommen hatte, nachdem er von Bischof Georg Bätzing von allen Ämtern freigestellt worden war.

Eine juristische Untersuchung sollte klären, ob Rösch bereits 2015 Kenntnis über Vorwürfe übergriffigen Verhaltens durch May gegenüber erwachsenen Personen hatte. „Ich erfuhr 2015 von den Vorwürfen gegen Christof May und habe es mir zur Aufgabe gemacht, diese zu klären“, sagte Rösch. „Damals habe ich ein gemeinsames Gespräch mit einer betroffenen Person und dem Beschuldigten geführt. Das war ein Fehler. Dieses gemeinsame Gespräch konnte der betroffenen Person nicht gerecht werden.“

Er sei nach dem Gespräch „fälschlicherweise“ davon ausgegangen, „dass die Beschuldigung gegenstandslos sei“. Daher habe er Bätzing bei der Berufung von May zum Regens und Bischofsvikar nicht auf die Vorwürfe hingewiesen.

„Die Ergebnisse des Juristen liegen jetzt vor und haben mir deutlich gemacht, dass ich Fehler gemacht habe“, so Rösch. „Dafür ziehe ich persönlich Konsequenzen, indem ich um Entpflichtung vom Amt des Generalvikars gebeten habe.“ Er bitte „alle, die durch mein Fehlverhalten getroffen und verletzt sind, um Verzeihung“.

Der Limburger Bischof Bätzing, der auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) ist, erklärte, es sei „wichtig, dass aus neuen Erkenntnissen auch Konsequenzen gezogen werden. Ich habe Respekt dafür, dass er Verantwortung für sein damals fehlerhaftes Handeln übernimmt.

Neuer Generalvikar für Limburg ist Wolfgang Pax, der damit für die bischöfliche Verwaltung mit rund 1.500 Mitarbeitern zuständig ist. Als Domdekan ist er gleichzeitig Vorsteher des Domkapitels.

„Ich bin Wolfgang Pax sehr dankbar dafür, dass er sich der neuen Aufgabe als Generalvikar stellt“, erklärte Bischof Bätzing. „Ich weiß, wie engagiert er im Kommissariat an der Schnittstelle Kirche und Politik arbeitet. Sich trotzdem nun der großen Verantwortung und den damit verbundenen hohen Erwartungen eines Generalvikars zu stellen, zeigt mir seine Verbundenheit mit dem Bistum Limburg und auch mit mir als Bischof. Dafür danke ich von Herzen und freue mich auf die enge Zusammenarbeit.“

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