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Erzbischof Fernández: Vom 'Ghostwriter' von Papst Franziskus zum obersten Glaubenshüter

Erzbischof Víctor Manuel Fernández

Papst Franziskus hat den oft als seinen "Ghostwriter" bezeichneten Erzbischof Victor Manuel Fernández zum Präfekten des Dikasteriums für die Glaubenslehre ernannt.

Der 60 Jahre alte Argentinier, der von seinen Freunden "Tucho" genannt wird, ist seit vielen Jahren ein enger Mitarbeiter des Papstes.

Der am 18. Juli 1962 in Alcira geborene Fernández wurde im August 1986 zum Priester geweiht. Er promovierte in Theologie an der Päpstlichen Katholischen Universität Argentiniens, deren Rektor er später wurde.

Fernández' Beziehung zu Papst Franziskus geht auf dessen Zeit als Erzbischof von Buenos Aires zurück. Sie arbeiteten eng zusammen und Fernández soll an einigen der wichtigsten Dokumente von Papst Franziskus mitgewirkt haben, darunter "Evangelii Gaudium", "Laudato Si'" und "Amoris Laetitia".

In einem Interview mit der italienischen Zeitung Corriere della Sera verteidigte Fernández das stellenweise stark umstrittene Schreiben Amoris Laetitia mit den Worten: "Es gibt keine andere Interpretation" — mit Blick auf die Kontroverse um den Umgang des Dokuments mit geschiedenen und wiederverheirateten Katholiken.

Fernandez hat zahlreiche Bücher geschrieben, darunter "Heile mich mit Deinem Mund: Die Kunst des Küssens", das im Jahr 1995 erschien

Die Ernennung von Fernández zum Präfekten des Dikasteriums für die Glaubenslehre folgt auf die Amtszeit von Kardinal Luis Ladaria, einem spanischen Jesuiten, der diese Position seit 2017 innehatte. 

Ladaria war Nachfolger von Kardinal Gerhard Ludwig Müller und bekannt für seine Bemühungen, die Einheit der Kirche angesichts wachsender Spannungen, etwa unterschiedlicher und widersprüchlicher Interpretationen von Amoris Laetitia, zu wahren.

Als Präfekt wird Fernández für die Förderung und den Schutz der Glaubenslehre in der gesamten katholischen Kirche verantwortlich sein: Die Rolle wird gerne als die des "obersten Glaubenshüters" bezeichnet.

Seine Ernennung ist ein weiteres, deutliches Zeichen für den Wunsch von Papst Franziskus, die Kirche in eine neue Richtung zu lenken. 

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